Bilanz 2017/18: Die Staatsoper Unter den Linden erreicht in ihrer ersten Saison nach dem Rückumzug in das Stammhaus eine Auslastung von 94%

Mit Salvatore Sciarrinos TI VEDO, TI SENTO, MI PERDO in der Regie von Jürgen Flimm endet am Sonntag, dem 15. Juli die Spielzeit 2017/18 – die erste Saison der Staatsoper zurück in ihrem Stammhaus Unter den Linden nach siebenjähriger Sanierungszeit.

Die Wiedereröffnung nach der umfassenden Sanierung wurde zunächst mit einem PRÄLUDIUM gefeiert. Die Eröffnungspremiere am 3. Oktober war »Zum Augenblicke sagen: Verweile doch!« mit Robert Schumanns SZENEN AUS GOETHES FAUST in der Regie von Jürgen Flimm und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Es folgten weitere Opernvorstellungen und Konzerte mit der Staatskapelle Berlin sowie den Wiener und Berliner Philharmonikern. Nach diesem Auftakt haben sich die Türen der Oper nochmals für wenige Wochen aus baulichen Gründen geschlossen. Wiederaufgenommen wurde die Saison mit dem 275. Jubiläum des Opernhauses im Dezember. Gefeiert wurde mit einem Festkonzert der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim am Tag des Jubiläums (7. Dezember) und mit den Premieren von Engelbert Humperdincks HÄNSEL UND GRETEL (Achim Freyer │ Sebastian Weigle) und Claudio Monteverdis L’INCORONAZIONE DI POPPEA (Eva-Maria Höckmayr │ Diego Fasolis).

Insgesamt hat die Staatsoper Unter den Linden in der Spielzeit 2017/18 zu rund 272 Veranstaltungen eingeladen, darunter zu 14 Musiktheater-Premieren im großen Haus und in der Neuen Werkstatt, zu 13 Opernwerken aus dem Repertoire und 87 Konzerten. Insgesamt wurde eine Auslastung von 94% erreicht. Über 196.000 Besucher kamen zu den Veranstaltungen der Staatsoper und Staatskapelle in Berlin sowie zusätzlich über 15.000 Besucher (exklusive Buenos Aires) zu den Gastspielkonzerten von Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin in Dresden, Paris, Wien und Salzburg. Gleich zwei Mal gab es in dieser Spielzeit STAATSOPER FÜR ALLE – bei freiem Eintritt dank BMW Berlin: Zum Auftakt des PRÄLUDIUMS zur Wiedereröffnung der Staatsoper fand am 30. September 2017 ein Live-Konzert der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim mit über 45.000 Besucherinnen und Besuchern auf dem Bebelplatz statt und auch die weiteren Opernvorstellungen und Konzerte rund um die Wiedereröffnung wurden live übertragen. Über 60.000 Besucher erlebten außerdem im Juni 2018 das 12. STAATSOPER FÜR ALLE-Wochenende mit dem Sinfoniekonzert der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim und der Opern-Live-Übertragung von Verdis MACBETH.

Zurzeit gastieren Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin noch bis zum 22. Juli in Buenos Aires, wo neben vier Vorstellungen von TRISTAN UND ISOLDE im Teatro Colón fünf Sinfoniekonzerte im Centro Cultural Kirchner sowie ein Open-Air-Konzert auf dem Plaza de Vaticano auf dem Programm stehen.

Großen Zuspruch bei Publikum und Presse fanden in der Spielzeit 2017/18 die Premieren von Richard Wagners TRISTAN UND ISOLDE (Regie: Dmitri Tcherniakov) mit Andreas Schager und Anja Kampe in den Titelpartien als Fortsetzung der langen Wagner-Tradition von Staatsoper und Staatskapelle, von Giuseppe Verdis FALSTAFF (Regie: Mario Martone) im Rahmen der diesjährigen FESTTAGE mit Michael Volle und von Verdis MACBETH (Regie: Harry Kupfer) mit Plácido Domingo und Anna Netrebko – alle drei Werke wurden von Daniel Barenboim dirigiert.
Ebenso erfolgreich waren Hans Neuenfels’ Inszenierung von Richard Strauss’ SALOME mit Ausrine Stundyte in der Titelrolle und die deutsche Erstaufführung von TI VEDO, TI SENTO, MI PERDO (Regie: Jürgen Flimm), mit der die Beschäftigung mit dem Musiktheater Salvatore Sciarrinos ihre Fortsetzung fand. Besondere Wiederaufnahmen waren u. a. zwei Inszenierungen von Ruth Berghaus: Claude Debussys PELLÉAS ET MÉLISANDE war nach zehn Jahren Pause wieder an der Staatsoper zu erleben, erstmals dirigiert von Daniel Barenboim, während Gioachino Rossinis IL BARBIERE DI SIVIGLIA als älteste Inszenierung des Repertoires im Jahr ihres 50-jährigen Jubiläums ebenfalls mehrmals gezeigt wurde. Viele Produktionen, die im Schiller Theater Premiere feierten, waren in dieser Saison erstmals im Opernhaus Unter den Linden zu erleben, darunter Claus Guths Inszenierungen von DON GIOVANNI (2012) und THE TURN OF THE SCREW (2014), ARIADNE AUF NAXOS in der Regie von Hans Neuenfels (2015), Sven-Eric Bechtolfs und Julian Crouchs Inszenierung von KING ARTHUR (2017) und LES PÊCHEURS DE PERLES, inszeniert von Wim Wenders (2017).

Neben acht Abonnementkonzerten der Staatskapelle Berlin – u. a. mit Solisten wie Maurizio Pollini, Renaud Capuçon, Lisa Batiashvili, Nadine Sierra, Anna Prohaska, Marianne Crebassa und Michael Volle sowie mit Gastdirigenten wie François-Xavier Roth, Christoph von Dohnányi und Sir Antonio Pappano – eröffneten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin in dieser Spielzeit erneut das Musikfest Berlin, diesmal mit Anton Bruckners 8. Sinfonie. Am 7. Oktober 2017 spielte die Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim als Dank an alle Berlinerinnen und Berliner das erste KONZERT FÜR BERLIN bei freiem Eintritt im Opernhaus.
Den Schwerpunkt des Konzertprogramms der Staatskapelle bildeten in dieser Saison Werke von Claude Debussy, dessen Todestag sich im März 2018 zum 100. Mal jährte. Seine Kompositionen waren bei vier Abonnementkonzerten, bei zwei FESTTAGE-Konzerten, beim Gastspiel der Staatskapelle im Wiener Musikverein, beim STAATSOPER FÜR ALLE-Konzert sowie beim KONZERT FÜR BERLIN zu erleben.
Bei den FESTTAGE-Konzerten waren die Wiener Philharmoniker zu Gast, ebenso wie Martha Argerich, Anna Prohaska, Marianne Crebassa, Anna Lapkovskaja und Maria Furtwängler, die Debussys selten aufgeführtes Werk »Le Martyre de Saint-Sébastien« konzertant darboten.
Anlässlich seines 75. Geburtstags gab Daniel Barenboim im November 2017 gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Zubin Mehta ein Benefizkonzert.

Das 10-jährige Bestehen des Internationalen Opernstudios und das 20-jährige Jubiläum der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin wurden ebenfalls mit Konzerten gefeiert.

In der Neuen Werkstatt zählten in der Saison 2017/18 die Uraufführungen von Lucia Ronchettis RIVALE und von Manos Tsangaris’ ABSTRACT PIECES ebenso wie Franco Bridarollis und Davide Carnevalis EIN PORTRÄT DES KÜNSTLERS ALS TOTER und die diesjährige Aufführung des Kinderopernhauses Lichtenberg FANNY! – WER WILL MIR WEHREN ZU SINGEN? zu den stark beachteten Produktionen.

Seit dem 1. April 2018 ist Matthias Schulz Intendant der Staatsoper Unter den Linden. Sein Vorgänger Jürgen Flimm wurde zum Ehrenmitglied der Staatsoper ernannt.

Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 sind BMW und UBS Hauptpartner der Staatsoper Unter den Linden.