Isabel Ostermann studierte Opernregie an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin u. a. bei Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Gerd Rienäcker. Als Regieassistentin arbeitete sie u. a. mit Christoph Marthaler (»Fama«), Christoph Schlingensief (»Parsifal«), Harry Kupfer (»Pique Dame«), Achim Freyer (»Die Zauberflöte«), Andreas Homoki (»Don Giovanni«) und Peter Konwitschny (»La Bohème«) bei den Festspielen in Salzburg und Bayreuth, an der Oper Graz, am Königlichen Theater Kopenhagen sowie bei den Donaueschinger Musiktagen.
Seit 2001 arbeitet Isabel Ostermann als Regisseurin mit eigenen Inszenierungen in Berlin, Darmstadt, Dortmund, Erfurt, München, Potsdam und Regensburg: »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni«, »La Finta giardiniera« (Wolfgang Amadeus Mozart), »Otello« (Giuseppe Verdi), »Jakob Lenz« (Wolfgang Rihm), »Die Schule der Frauen« (Rolf Liebermann), »Der Opernball« (Richard Heuberger), »La Cenerentola« (Ermanno Wolf-Ferrari), »Herzog Blaubarts Burg« (Bela Bartok), »Alcina« (Georg Friedrich Händel) und »Orlando furioso« (Antonio Vivaldi). 1997 war sie Finalistin beim 1. Internationalen Regie-Wettbewerb der Bühnen Graz (»Ring Award«) mit Richard Wagners »Das Rheingold«. Für ihre »Don Giovanni«-Inszenierung erhielt sie 2003 den Förderpreis der Deutschen Bank sowie 2002 die tz-Rose für »Le nozze di Figaro«. Isabel Ostermann war 2002 bis 2004 Stipendiatin der Akademie Musiktheater Heute und wurde 2002 mit dem Kulturpreis des »Münchner Merkurs« als Nachwuchskünstlerin des Jahres ausgezeichnet.
Seit 2006 arbeitet Isabel Ostermann für die Staatsoper Unter den Linden, wo sie im Schiller Theater als Persönliche Referentin des Intendanten Jürgen Flimm und als Künstlerische Produktionsleiterin der Werkstatt tätig ist. Zu ihren Regiearbeiten auf dieser Bühne zählen szenische Projekte mit dem Internationalen Opernstudio, die Inszenierung der Kinderoper »Der gestiefelte Kater« von César Cui (2010), sowie Friedrich Goldmanns Opernphantasie »R. Hot bzw. Die Hitze« (2012) und »Geschichte« von Oscar Strasnoy (2015). Am Ende der Spielzeit 2011/12 war Isabel Ostermann als Regisseurin bei dem über einen Zeitraum von zwei Wochen laufenden Projekt »Die Musik ist los – 100 Jahre John Cage« im Rahmen des Festivals »INFEKTION!« beteiligt mit den Europeras3&4 und Songbooks.
Darüber hinaus inszenierte sie im Sommer 2013 die Oper »Peters Hochzeit« (Johann Abraham Peter Schulz) in einer Kooperation der Musikfestspiele Potsdam, des Opera Festival Kopenhagen und der Bayer Kultur Leverkusen mit dem Barockorchester l’arte del mondo. 2013, 2014 und 2015 erarbeitete sie mit der Berliner Operngruppe (Musikalische Leitung: Felix Krieger) szenische Einrichtungen von »Beatrice di Tenda« (Vincenzo Bellini), »Betly« (Gaetano Donizetti) sowie Verdis »I masnadieri« im Konzerthaus Berlin.
2014 inszenierte sie in der Werkstatt der Staatsoper im Schiller Theater den erfolgreichen Doppelabend »Tagebuch eines Verschollenen | La Voix Humaine« (Leoš Janáček | Francis Poulenc), der 2018 auch im Staatstheater Braunschweig zu sehen sein wird. Für die Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden Berlin wird Isabel Ostermann im Herbst 2017 die Uraufführung der Kammeroper »Rivale« von Lucia Ronchetti inszenieren.
Isabel Ostermann war Jurymitglied bei mehreren renommierten Gesangs- und Regiewettbewerben.