Der Schauspieler und Tänzer Uli Kirsch lernte Bühne und Publikum in seiner Jugend als Akrobat auf dem Einrad kennen. Mit seinen Shows in England und den USA wurde er zum Weltmeister. Etwas später entdeckte er seine Liebe zum Theater und absolvierte sein Studium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Nach Engagements an verschiedenen Stadttheatern und bei den Bregenzer Festspielen war Uli Kirsch 2004 in »Les Paladins« erstmals am Theater Basel zu sehen, es folgten dort »Im weißen Rößl«, »Peer Gynt«,»Koffer Kunst«, »Mario und der Zauberer« und »Hair«.
Seit seiner Rolle als Der Engel in »Le nozze di Figaro« bei den Salzburger Festspielen 2006 spielte Uli Kirsch vermehrt auf Opernbühnen, darunter die Bayerischen Staatsoper in München, das Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon, die Opéra Comique in Paris, sowie die Deutsche Oper in Berlin. In dieser Zeit arbeitete er unter anderen mit den Regisseuren Christof Loy, Claus Guth, Willy Decker, Pierre Audi, Nigel Lowery, Rafael Sanchez, Florian Fiedler, Tom Schneider, Tom Ryser, und Rolando Villazon. Bei den Festspielen Baden-Baden war er als Pierrot in Herbert Wernickes Inszenierung von »Der Rosenkavalier« zu sehen, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Tadzio in »Death in Venice«. Die Nederlandse Opera in Amsterdam engagierte Uli Kirsch für die Produktionen »Castor et Pollux«, »Platée« und für die Rolle Die Haut in Wolfgang Rihms »Dionysos«.
An der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin spielte Uli Kirsch 2011 den Charlie in der Uraufführung »Die Sonne«. Dies war die erste von zwei Arbeiten mit dem französischen Regisseur Olivier Py. Es folgte die Produktion »Hamlet« am Theater an der Wien und dem Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Wieder in Berlin engagierte ihn Felix Seiler als Erzähler für seine Inszenierung von Philip Glass’ »Les Enfants Terribles« an die Komischen Oper. 2014 dann übernahm Uli Kirsch in Ivan Alexandres Produktion von »Orfeo ed Euridice« bei der Mozartwoche in Salzburg nicht nur die Rolle Des Todes, sondern zeichnete auch erstmals für die szenisch-choreografische Mitarbeit verantwortlich.
Seiner Leidenschaft für den Film geht Uli Kirsch seit einigen Jahren immer häufiger nach. Er steht vor der Kamera und schreibt Drehbücher. Seine Filmographie umfasst zumeist Kurz- und Mittellangfilme, die in Zusammenarbeit mit Studenten der Filmhochschulen in ganz Deutschland entstanden sind, darunter »Eine Dose Pfirsiche«, den interaktiven Spiel/Film »Wake Up«, »Gravedigger«, »Zebrarot« und »nicht ganz sauber«.
Mit der Produktion »La Douce« kehrt Uli Kirsch nach »Dionysos« und »AscheMOND oder The Fairy Queen« zum dritten Mal zurück an die Staatsoper im Schiller Theater.