25. und 26. März: Thomas Guggeis übernimmt für Paavo Järvi die musikalische Leitung des VI. Abonnementkonzerts der Staatskapelle Berlin – mit Waltraud Meier als Solistin

Am 25. und 26. März ist die Staatskapelle Berlin mit dem VI. Abonnementkonzert der Saison in der Staatsoper Unter den Linden und in der Philharmonie zu erleben. Nachdem Paavo Järvi aus gesundheitlichen Gründen leider absagen musste, hat Thomas Guggeis sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt, die musikalische Leitung des Konzerts zu übernehmen.
Neben Gustav Mahlers »Kindertotenlieder« mit Waltraud Meier als Solistin, die auch für das ursprüngliche Programm vorgesehen waren, werden zwei Werke von Jean Sibelius zu hören sein: das Orchesterstück »Der Schwan von Tuonela« op. 22 Nr. 2 sowie die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43.

Die Mezzosopranistin Waltraud Meier ist regelmäßiger Gast an den großen Opern- und Konzerthäusern auf der ganzen Welt und zählt zu den international bedeutendsten Wagnersängerinnen.
Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin tritt Waltraud Meier häufig auch als Liedinterpretin auf. Den Liedern von Gustav Mahler widmete sie sich in zahlreichen Konzerten und CD-Einspielungen. 2014 wurde Waltraud Meier zum Ehrenmitglied der Staatsoper Unter den Linden ernannt. Zuletzt war sie an der Staatsoper im Januar und Februar als Klytämnestra in der Wiederaufnahme von Strauss’ ELEKTRA in der Inszenierung von Patrice Chéreau zu erleben. In der kommenden Spielzeit kehrt sie im September an die Staatsoper zurück, wo sie in Wagners GÖTTERDÄMMERUNG die Partie der Waltraute übernimmt. Zudem ist sie Schirmherrin des Kinderopernhauses Berlin.

Thomas Guggeis war von 2016 bis 2018 als Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden tätig. Sein kurzfristiges Einspringen für Christoph von Dohnányi im März 2018 in der Neuproduktion von Strauss’ SALOME an der Berliner Staatsoper sorgte für großes Aufsehen. Mit der Spielzeit 2018/19 trat er sein Amt als Kapellmeister an der Staatsoper Stuttgart an und dirigierte hier Vorstellungen von IL BARBIERE DI SIVIGLIA und LA BOHÈME. An der Berliner Staatsoper hatte er in der aktuellen Saison bei den Wiederaufnahmen von DER FREISCHÜTZ und HÄNSEL UND GRETEL die musikalische Leitung inne. Im April und Mai 2019 wird er für vier Vorstellungen von Mozarts DIE ZAUBERFLÖTE in der Inszenierung von August Everding an die Staatsoper Unter den Linden zurückkehren. Nun feiert er sein Debüt als Dirigent eines Sinfoniekonzerts der Staatskapelle Berlin.

»Der Schwan von Tuonela« ist der zweite und populärste Teil aus Jean Sibelius’ »Lemminkäinen-Suite«. Sie entstand 1895/96, nachdem Sibelius von seiner Idee, eine Oper auf der Grundlage der finnischen Lemminkäinen-Legende zu komponieren, Abstand genommen hatte. Das musikalische Material der bereits bestehenden Ouvertüre arbeitete er zu »Der Schwan von Tuonela« um, einer besonders stimmungsvollen und klangfarblich ausdifferenzierten Orchesterkomposition.

Gustav Mahlers fünfteiliger Liederzyklus »Kindertotenlieder« nach Texten der gleichnamigen Gedichtsammlung von Friedrich Rückert wurde 1905 in Wien unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Weniger um das Sterben der Kinder an sich geht es in dem Liederzyklus vielmehr um die Trauer und die Verzweiflung der Hinterbliebenen, wobei immer wieder auch Trost und Anzeichen für eine Versöhnung mit dem Schicksal anklingen.

Mit seiner 1902 uraufgeführten Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43, die ein breites expressives Spektrum von melancholischen bis majestätisch-grandiosen Passagen enthält, konnte Jean Sibelius als Orchesterkomponist international Anerkennung gewinnen. Obwohl sich das klassisch gebaute, klanglich opulente Werk an den erklärten Vorbildern Beethoven und Tschaikowsky orientiert, fand Sibelius hier doch bereits seinen individuellen Ton. Ebenso wie sein direkter Zeitgenosse Gustav Mahler hat er dem sinfonischen Komponieren im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, an der Schnittstelle zwischen Spätromantik und Moderne, spürbar neue Impulse gegeben. Die Auseinandersetzung mit der Tradition mündete in eigenständigen gestalterischen Lösungen, die Konstruktion wie die musikalischen Ausdrucksmomente der Werke betreffend. Alle drei Werke, die im VI. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin zur Aufführung gelangen, sind thematisch miteinander verbunden; Symbole von Tod, Trauer und Klage kommen in ihnen zum Vorschein, aber auch versöhnliche, tröstende und optimistische Töne. Musik zweier großer Sinfoniker des 19. und 20. Jahrhunderts erklingt, in denen die Natur wie die menschliche Psyche gleichermaßen reflektiert ist.

Eine Pressekarte für das Konzert reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de.

Eine Konzerteinführung findet jeweils 45 Minuten vor Beginn statt.