Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös gehörte zu den prägendsten Persönlichkeiten der Musik unserer Zeit. Er studierte Komposition, Dirigieren sowie Klavier in Budapest und Köln. In den 1970er Jahren war er Mitglied des Stockhausen-Ensembles und arbeitete am Kölner Studio für elektro­nische Musik des WDR. 1978 dirigierte er das Eröffnungskonzert des von Pierre Boulez gegründeten IRCAM in Paris und wurde 1979 künstlerischer Leiter des Ensemble Intercontemporain, mit dem er von 1979-1991 über 200 Kompositionen zur Uraufführung brachte. Als Dirigent hatte Eötvös seit den 1980er Jahren verantwortungsvolle Positionen an großen europäischen Orchestern inne und arbeitete als Gastdirigent mit Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem NHK Symphony Orchestra in Tokio und an Opernhäusern wie dem Teatro alla Scala di Milano, dem Royal Opera House, dem La Monnaie sowie bei den Festivals von Glyndebourne, Aix-en-Provence und den Salzburger Festspielen. 1998 brachte ihm die Oper »Tri Sestri« einen durchschlagenden Erfolg. Danach erhielt Eötvös vor allem im Bereich der Oper, aber auch in anderen Gattungen, Kompositionsaufträge von renommierten Institutionen weltweit. Zu seinem Werk gehören Opern wie »Angels in America«, »Love and Other Demons«, »Paradise reloaded (Lilith)«, »Der goldene Drache«, »Senza sangue«. 2004 gründete er die Peter Eötvös Contemporary Music Foundation zur Förderung von Komponist:innen und Dirigent:innen. Seine Werke und Aufnahmen wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. 2021 erhielt er den bedeutenden BBVA Award für Musik und Oper. Am 24. März 2024 ist Peter Eötvös im Alter von 80 Jahren verstorben.