November 2018: Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin mit dem Brahms-Zyklus zu Gast in Peking und Sydney

Nach dem gefeierten Opern- und Konzertgastspiel in Buenos Aires im Juli steht für Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin im November die nächste große Reise an. Vom 18. bis zum 27. November sind das Orchester und sein Chefdirigent zu Gast in Peking und in Sydney. An jeweils drei Abenden erklingen in den beiden Städten alle vier Sinfonien von Johannes Brahms sowie Franz Schuberts Sinfonie Nr. 8 h-Moll D 759 »Die Unvollendete« und Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 »Eroica«.

Am 18., 19. und 20. November gastiert die Staatskapelle Berlin mit ihrem Generalmusikdirektor zunächst in Pekingim National Centre for the Performing Arts (NCPA) – wo sowohl Daniel Barenboim als auch die Musikerinnen und Musiker erstmals auftreten. Das NCPA zählt mit seiner spektakulären ellipsenförmigen Gebäudestruktur inmitten eines künstlichen Sees zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es umfasst neben einem Konzertsaal mit rund 2000 Plätzen auch je einen Saal für Opern- und Theatervorstellungen. Das Konzert am 18. November findet im Rahmen des 120-jährigen Jubiläums der Deutschen Grammophon statt, das mit einer Reihe von Galakonzerten auf der ganzen Welt gefeiert wird. Zuletzt waren das Orchester und Daniel Barenboim 2016 in China zu Gast, als sie im Rahmen ihrer umfangreichen Asien-Tournee zwei Konzerte in Shanghai gaben.

Am 25., 26. und 27. November treten die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim im Konzertsaal des Sydney Opera House auf und geben damit erstmals ein gemeinsames Konzert in Australien. Die Staatskapelle Berlin war 1986 unter der musikalischen Leitung von Siegfried Kurz und Christian Ehwald u. a. in Perth, Melbourne, Sydney und Brisbane auf Tournee. Daniel Barenboim war erstmals 1958 als 15-jähriger Pianist in Australien und feiert nun sein 60-jähriges Bühnenjubiläum in „Down Under“.

Neben den Konzerten wird die Staatskapelle Berlin in Sydney außerdem ein Education-Projekt realisieren: Rund 50 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren aus verschiedenen Städten des Bundeslands New South Wales werden für vier Tage in Sydney zusammenkommen und sich dort zu einem Jugendorchester formieren. Gemeinsam mit Musikern der Staatskapelle Berlin und dem Dirigenten Victorien Vanoosten, Daniel Barenboims musikalischem Assistenten, werden die Jugendlichen einen Ausschnitt aus dem Konzertprogramm der Staatskapelle Berlin erarbeiten und im Sydney Opera House am 26. November präsentieren. Musikerinnen und Musiker der Staatskapelle Berlin werden als Mentoren Stimmgruppen unterrichten und im Jugendorchester verteilt Seite an Seite mit den Jugendlichen musizieren. Auf dem Programm steht jeweils der dritte Satz aus Johannes Brahms 3. und 4. Sinfonie. Außerdem werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 25. November eine Konzertprobe der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim im Sydney Opera House besuchen.

Am 14. September veröffentlichten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin bei der Deutschen Grammophon eine viel beachtete Aufnahme der vier Brahms-Sinfonien: »Schöner oder beseelter als bei Barenboim und seiner famosen Staatskapelle dürfte man die Brahms-Sinfonien kaum zu hören bekommen.«, so NDR Kultur (27. August 2018). Im Klassik-Magazin Crescendo hieß es: »Bei dieser Aufnahme [entsteht] das Gefühl, dass mit der Staatskapelle Berlin etwas Ultimatives geschaffen wurde, ein Klangbild, das sich jede Freiheit nimmt zu schwelgen, zu werden und zu welken. Bedachtsam setzen Barenboim und sein Orchester jede kleinste dynamische Abstufung wirkungsvoll in Szene, ein kongenialer Wurf.« (Oktober/November 2018). In Berlin kommt der Brahms-Zyklus bei den Abonnementkonzerten III und IV zur Aufführung. Am 10. und 11. Dezember erklingen die ersten beiden Sinfonien, am 21. und 22. Januar die Sinfonien Nr. 3 und 4.

Während die Staatskapelle Berlin auf Tournee ist, finden an der Staatsoper Unter den Linden vom 23. November bis 2. Dezember erstmals die BAROCKTAGE statt. Das zehntägige Festival widmet sich dem Anfang und dem Ende des Barockzeitalters: Am 25. November feiert Rameaus Tragédie lyrique HIPPOLYTE ET ARICIE in der Regie von Aletta Collins und unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle, der das Freiburger Barockorchester dirigiert, Premiere. Darüber hinaus werden Monteverdis L’INCORONAZIONE DI POPPEA und L’ORFEO wiederaufgenommen. Im Apollosaal wird A MONTEVERDI PROJECT, eine Tanz-/Theaterperformance der israelischen Regisseurin und Choreographin Saar Magal, uraufgeführt. Das weitere Festival umfasst ein dichtes Konzertprogramm mit prominenten Künstlerinnen und Künstlern der Alte-Musik-Szene, einen Roundtable sowie Führungen durch das Opernhaus und Stadtspaziergänge durch die historische Mitte Berlins.