Finn Ross studierte an der Londoner School of Speech and Drama und gilt als ein Pionier des Videodesigns für Bühnenwerke. Er konzipiert Videokunst für alle Bühnenformate, allen voran für Theater-, Opern- und Tanzproduktionen. Seine Arbeit wurde mehrfach mit wichtigen Preisen ausgezeichnet, und er ist ein gefragter Medienkünstler an den großen Bühnen der Welt.
2010 gab Finn Ross in Rufus Norris’ Inszenierung von »Don Giovanni« sein Debüt an der English National Opera. Seitdem verbinden ihn weitere wichtige Produktionen mit dem Haus, etwa Berlioz’ »Benvenuto Cellini«, Tschaikowskys »Eugen Onegin«, Verdis »Simon Boccanegra«, aber auch Aufführungen neuer Werke wie John Adams’ »The Death of Klinghoffer«. Zu letzteren gehören auch die Uraufführung von Alexander Raskatovs »A Dog’s Heart« 2010 an De Nationale Opera Amsterdam (an der er ebenfalls für Inszenierungen von »Die Zauberflöte« und »Hänsel und Gretel« tätig war), aber auch Brittens »The Turn of the Screw« am Theater an der Wien (wo er zudem in Produktionen von »Les pêcheurs de perles« und »Béatrice et Bénédict« mitwirkte) oder Leoš Janáčeks »Die Ausflüge des Herrn Brouček« an der Opera North in Leeds. Der Videokünstler war weiterhin an Uraufführungen an der Scottish Opera (»Lady from the Sea«, 2012) sowie wiederholt beim Glyndebourne Festival (»Knight Crew« 2010, »Imago« 2013) beteiligt. Videoinstallationen für Sinfonie- und Vokalkonzerte führten ihn zum Chicago Symphony Orchestra sowie zum Los Angeles Philharmonic.
Für den Tanz erstellte Finn Ross Videowerke am National Ballet of Canada (»Le Petit Prince«), für Skånes Dansteater an der Malmö Opera (»The Feeling of Going«) sowie das Royal Ballet in London (»Frankenstein«).
Seine umfangreiche Theaterarbeit umfasst Produktionen am West End Theatre, darunter »Harry Potter and the Cursed Child«, »Topgirls« und »Chimerica«, für das er 2014 zum zweiten Mal den renommierten Laurence Olivier Award erhielt – und das, obwohl der Preis nicht für die Kategorie Videodesign vergeben wird. Bereits im Jahr davor wurde er für seine Arbeit von »The Curious Incident of the Dog in the Night-Time« ausgezeichnet, wofür er 2016 zudem einen Tony gewann. Die Produktion ging auf eine ausgedehnte Tour und war weiterhin am Broadway zu sehen, wo Finn Ross mit »American Psycho«, »Betrayal« oder »All My Sons« regelmäßig gastierte. Weitere Werke für das Theater waren aufsehenerregende Adaptionen von »Master and Margarita«, das bei den Wiener Festwochen zu sehen war, »Die Ringe des Saturn« am Schauspielhaus Köln (beide 2012) und »Shunkin« (2013, Lincoln Center). Weitere wichtige Arbeiten sind »Der Sturm« bei der Royal Shakespeare Company, »In the Body of the World & the Crossing« am American Repertory Theatre und »Damned by Despair« sowie »Green Land« am Royal National Theatre London.