Die in Süddeutschland geborene und in Zürich aufgewachsene Sopranistin nahm zunächst Unterricht bei Paul Steiner, später bei Ruth Rohner am Opernhaus Zürich und vervollständigte dann ihre Studien bei Brigitte Fassbaender und Daphne Evangelatos in München. Ihren künstlerischen Durchbruch erlangte sie bereits als 20-Jährige als Pamina an der Komischen Oper Berlin in einer Produktion von Harry Kupfer.
Juliane Banse ist herausragend in ihrer künstlerischen Vielfältigkeit. Ihr Opernrepertoire reicht von der Figaro-Gräfin, Fiordiligi (»Così fan tutte«), Donna Elvira (»Don Giovanni«), Vitellia (»La Clemenza di Tito«) über die Titelpartie in »Genoveva«, Leonore (»Fidelio«), Tatjana (»Eugen Onegin«), die Titelpartie in »Arabella« bis hin zu Grete (»Der ferne Klang«). Als Rosalinde (»Die Fledermaus«) gab sie ihr US-Operndebüt 2014 in Chicago und noch in demselben Frühjahr als Zdenka in »Arabella« an der Metropolitan Opera. In der letzten Saison feierte sie große Erfolge in der Hauptrolle von Girgory Frids »Tagebuch der Anne Frank« am Theater an der Wien und insbesondere mit ihrem kurzfristigen Einspringer als Heilige Johanna in der gleichnamigen Braunfels-Oper in Köln.
Auch im Konzertbereich ist die Künstlerin mit einem weit gefächerten Repertoire gefragt. Mit zahlreichen namhaften Dirigenten hat sie zusammen gearbeitet, darunter Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Bernard Haitink, Franz Welser-Möst, Mariss Jansons und Zubin Mehta. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie außerdem mit Heinz Holliger, unvergessen ist ihr Auftritt als Schneewittchen bei der Uraufführung seiner gleichnamigen Oper an der Oper Zürich.
Aktuelle Engagements führen sie u. a. an die Opernhäuser in Nantes und Anger, wo sie als Elsa von Brabant in Wagners »Lohengrin« zu hören ist. An der Deutschen Oper am Rhein singt sie in der Neuproduktion von Lehárs »Graf von Luxemburg« in der Regie von Jens-Daniel Herzog die Partie der Angèle Didier. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit 2016/17 liegt in Köln, wo sie an der Oper die Hauptdarstellerin in Poulencs Monooper »Voix humaine« verkörpert, Konzerte führen sie mit dem Kölner Kammerorchester in die Philharmonie Berlin, außerdem steht ein Lied-Projekt mit Mitgliedern des Gürzenich-Orchesters an.
Ein weiterer Focus gilt der Kammermusik, ein Höhepunkt 2016 war eine Uraufführung von Manfred Trojahn im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele. Juliane Banse ist in dieser Saison bei der Schubertiade Vilabertran zu erleben, in Oxford, bei der Liedwoche auf Schloss Elmau mit Wagners »Wesendonck-Liedern«, in Bremen mit dem KUSS-Quartett mit Reimanns/Mendelssohns »Oder soll es Tod bedeuten« sowie im Rahmen der ersten Konzerte im neuen Pierre Boulez-Saal in Berlin mit einem Liederabend begleitet von Wolfram Rieger.
Zahlreiche CD-Einspielungen der Künstlerin sind preisgekrönt, gleich zwei erhielten den Echo Klassik: Braunfels‘ «Jeanne D’Arc« mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra unter Manfred Honeck (Welt-Ersteinspielung des Jahres) und Mahlers 8. Sinfonie mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter David Zinman (Sinfonische Einspielung des Jahres/19. Jahrhundert). Weitere herausragende Aufnahmen sind die Arien-CD »Per Amore« mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, die Lied-Aufnahme »Tief in der Nacht« mit Aleksandar Madzar sowie der Film »Hunter’s Bride/Der Freischütz« mit Juliane Banse als Agathe und dem London Symphony Orchestra unter Daniel Harding. In dieser Spielzeit erscheint ihre erste CD mit dem Münchner Rundfunkorchester mit Werken von Braunfels, Korngold, Marx und Pfitzner.
Mit dem Wintersemester 2016/17 übernahm Juliane Banse eine Gesangsprofessur an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.