Luigi Gaggero tritt seit 20 Jahren als Zimbel- und Schlagzeugspieler auf und in letzter Zeit auch als Dirigent zeitgenössischer Ensembles auf den wichtigsten Musikfestivals in Europa, China und New York (Carnegie Hall). Seine originellen Interpretationen nähern sich klassischer und zeitgenössischer Musik aus demselben Blickwinkel: Auf diese Weise erhält Alte Musik eine Färbung der typischen Interpretationsfreiheit zeitgenössischer Musik, welche sich im Gegenzug, ungeachtet ihrer Komplexität, dem Schwung klassischer Phrasierung annähert.
Er ist musikalischer Leiter des Ukho Ensemble Kyiv für zeitgenössische Musik, das er 2015 mitbegründete und außerdem des Vokalensembles La Dolce Maniera in Strasbourg, das sich auf die Interpretation italienischer Barockmusik spezialisiert hat und kürzlich zwei Monteverdi und Gesualdo gewidmete CDs veröffentlichte. Beide Aufnahmen wurden von Seiten des Publikums und der Kritik in höchstem Maße gewürdigt.
Als Zimbelspieler arbeitet er, oft auch als Solist, mit den besten Orchestern Europas, wie u. a. den Berliner Philharmonikern, dem Orchestra Filarmonica della Scala Milano, dem Sinfonieorchester des NDR Hamburg, dem Radio Filharmonisch Orkest Holland, dem Münchener Kammerorchester, dem Philharmonia Orchestra London, den Münchner Philharmonikern, dem WDR Orchester Köln, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Orchestre du Théâtre de la Monnaie Brussels, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, dem Orchestra Mozart, dem Kyiv Chamber Orchestra und dem Orchestra Sinfónica de la RTVE. Als Zimbel-Solist ist er auch von Ensembles für zeitgenössische Musik gefragt, wie vom Scharoun Ensemble, dem Ensemble intercontemporain, MusikFabrik, Modern, Avanti, Oriol, Resonanz, United Berlin, Österreichisches Ensemble für neue Musik, Contrechamps, L’itinéraire, Accroche Note, Spectra, Notabu, Remix und Gageego.
Luigi Gaggero spielte bereits unter den Dirigenten Claudio Abbado, Stefan Asbury, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Reinbert de Leeuw, Peter Eötvös, Barbara Hannigan, Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, Heinz Holliger, Philippe Jordan, Ludovic Morlot, Riccardo Muti, Kent Nagano, Kazushi Ono, Antonio Pappano, Andrea Pestalozza, Matthias Pintscher und Simon Rattle.
Auf der ständigen Suche nach neuen Klangmöglichkeiten auf der Zimbel verwendet er neue Techniken und arbeitet mit Komponisten, die für ihn komponierten, zusammen, u. a. Claudio Ambrosini, Luca Antignani, Luca Francesconi, Stefano Gervasoni, Konstantia Gourzi, Toshio Hosokawa, Mauro Lanza, Eric Maestri, Carla Magnan, Alessandro Solbiati, Ruth Wiesenfeld und Franck C. Yeznikian. Viele ihrer Werke sowie das komplette Werk für Zimbel von György Kurtág veröffentlichte er bei den Labels Stradivarius, AEON und Neos.
Luigi Gaggero studierte Schlagzeug und Dirigieren bei Andrea Pestalozza, der ihn zu seiner leidenschaftlichen Beschäftigung mit der Musik des 20. Jahrhunderts führte und Zimbel bei Márta Fábián in Budapest. Außerdem studierte er Schlagzeug bei Edgar Guggeis und Rainer Seegers an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin, an der er sein Diplom und ein Solo-Diplom mit Auszeichnung erhielt. Für die Interpretation zeitgenössischer Musik wurde er zwei Mal mit dem Hanns-Eisler-Preis ausgezeichnet.
Als einziger Professor für Zimbel in Westeuropa unterrichtet er an der Académie Supérieure de musique in Straßburg, wo er auch Unterricht für Schlagzeug-Kammermusik gibt und das Studentenensemble für zeitgenössische Musik dirigiert.