9. und 10. Juni: VIII. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Zubin Mehta im Zeichen von Richard Strauss – mit Lise Davidsen als Solistin bei seinen »Vier letzten Liedern«

Am 9. und 10. Juni ist die Staatskapelle Berlin mit dem VIII. Abonnementkonzert, dem letzten der Saison,in der Staatsoper Unter den Linden und in der Philharmonie zu erleben. Die musikalische Leitung hat Zubin Mehta inne,der seit 2014 Ehrendirigent der Staatskapelle Berlin ist. Das Konzert widmet sich Werken von Richard Strauss, der über zwei Jahrzehnte Kapellmeister und Generalmusikdirektor an der Berliner Hof- bzw. Staatsoper Unter den Linden war. Neben den »Vier letzten Liedern« mit Lise Davidsen, die für die erkrankte Krassimira Stoyanova einspringt,erklingt seine »Sinfonia domestica« op. 53.

Die norwegische Sopranistin Lise Davidsen studierte an der Grieg Academy in Bergen und der Königlichen Opernakademie in Kopenhagen. 2015 erhielt sie den ersten Preis beim Operalia-Gesangswettbewerb in London. In den vergangenen Jahren trat sie u. a. am Opernhaus Zürich, an der Wiener Staatsoper, der Oper Frankfurt, der Wexford Festival Opera sowie beim Glyndebourne Festival und dem Festival d’Aix-en-Provence auf. Engagements als Konzertsängerin führten sie u. a. in die Berliner Philharmonie, die Filarmonia George Enescu in Bukarest sowie zu den BBC Proms und in die Wigmore Hall in London. Ende Mai 2019 brachte Lise Davidsen mit dem Philharmonia Orchestra unter Esa-Pekka Salonen bei Decca ihr erstes Solo-Album heraus, auf dem u. a. auch die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss zu hören sind.

Die 1950 in der Royal Albert Hall London uraufgeführten »Vier letzten Lieder« gehören zum Spätwerk des Komponisten Richard Strauss (1864-1949). Die vier Lieder »Frühling«, »September«, »Beim Schlafengehen« und »Im Abendrot« wurden erst posthum durch Herausgeber Ernst Roth in diese bis heute übliche, jedoch von der Chronologie der Entstehung abweichende Reihenfolge gebracht und unter dem Titel »Vier letzte Lieder« veröffentlicht. Diese Gedichtsvertonungen nach Texten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff hatte Strauss weder als Einheit gedacht noch sind es tatsächlich die letzten Lieder des Komponisten.
Beginnend mit dem lebendigen, aufblühenden »Frühling« über die herbstlichen Impressionen von »September« und den feierlichen Hymnus »Beim Schlafengehen« bis zu der hoffnungsvollen Akzeptanz des Todes von »Im Abendrot« bilden die Lieder eine Art Lebenszyklus.

In der 1904 uraufgeführten »Sinfonia domestica« op. 53 für großes Orchester thematisiert Richard Strauss auf programmatische Weise sein eigenes Familienleben. Die sinfonische Dichtung mit dem ursprünglichen Titel »Mein Heim. Ein sinfonisches Selbst- und Familienportrait« übersetzt zeitweise idealisierte Momente des Lebens – beispielsweise das familiäre Abendessen, einen kleinen Streit und die nachfolgende Versöhnung zwischen den Eltern und das Zubettbringen des Sohnes – in musikalische Klänge. In ihrer Einteilung noch sinfonisch anmutend, ist die »Sinfonia domestica« eine durchkomponierte, ganz ihrem Handlungsinhalt folgende Komposition. Mit der klaren Präsentation der Themenkomplexe für die einzelnen Mitglieder der Kleinfamilie Strauss beginnend, setzen sich die Erlebnisse des Tages als musikalisch formulierte Motive immer wieder klar hörbar durch. Besonders bemerkenswert konstruiert ist die Zusammenführung aller Hauptthemen und die Doppelfuge als Teile des Schlusssatzes. Strauss zeigt sich hier einmal mehr als souveräner Künstler, der mit den musikalischen Formen und den Klängen des großen Orchesters meisterhaft umzugehen weiß.

Mit der Staatskapelle Berlin verbindet Zubin Mehta eine langjährige Zusammenarbeit. Zuletzt dirigierte er die Staatskapelle im Jahre 2017 bei dem Geburtstagkonzert von Daniel Barenboim, an welchem Letzterer selbst als Pianist bei Beethovens 5. Klavierkonzert zu erleben war. Im gleichen Jahr gastierte Zubin Mehta mit den Wiener Philharmonikern und einem Programm mit Werken von Brahms, Haydn und Bartók an der Staatsoper Unter den Linden und war zu den Festtagen 2017 als Dirigent von Strauss’ DIE FRAU OHNE SCHATTEN an der Staatsoper im Schiller Theater zu erleben. In der kommenden Spielzeit dirigiert Zubin Mehta die Neuproduktion von Strauss’ ROSENKAVALIER, die am 9. Februar 2020 in der Regie von André Heller Premiere an der Staatsoper Unter den Linden feiert. Darüber hinaus wird Zubin Mehta am 20. und 23. Februar 2020 ein Konzert der Staatskapelle Berlin mit Martha Argerich als Solistin dirigieren.

Eine Pressekarte für die Abonnementkonzerte reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de.

Die Staatsoper Unter den Linden dankt ihren Hauptpartnern BMW, UBS und der Hilti Foundation.