»Dies Irae«, das 8. Klimakonzert des Orchesters des Wandels mit Patricia Kopatchinskaja als künstlerischer Leiterin und Solistin findet am 31. Mai um 21 Uhr im ewerk statt

Am 31. Mai laden das Orchester des Wandels, eine Initiative der Musikerinnen und Musiker der Staatskapelle Berlin, und Patricia Kopatchinskaja zu »Dies Irae«, einem inszenierten Konzert mit Musik von u. a. Giacinto Scelsi, Heinrich Ignaz Franz Biber, George Crumb, Michael Hersch, Antonio Lotti und Galina Ustwolskaja, in das Berliner ewerk ein, wo das 8. Klimakonzert des Orchesters veranstaltet wird. Das Programm wurde von Patricia Kopatchinskaja, die die künstlerische Leitung innehat und durchgängig als Soloviolinistin auftritt, ursprünglich für das LUCERNE FESTIVAL entwickelt. Dirigiert wird das Konzert von Günther Albers, Regie führt Lani Tran-Duc, das Videodesign stammt von LILLEVAN.

Im »Dies Irae«, jenem gewaltigen mittelalterlichen Gesang, tritt der Gedanke zutage, auf eine »Endzeit« zuzusteuern, die kein Zurück mehr erlaubt. Kompositionen aus verschiedenen Jahrhunderten, aus dem Zeitalter des Barock und der Zeit nach 1945, werden miteinander in Beziehung gesetzt, um die damit verbundene Angst und Unruhe zu reflektieren. Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und die Musikerinnen und Musiker des Orchesters des Wandels begeben sich auf eine Reise zu den großen Fragen der Gegenwart und Zukunft, zu den Schreckensbildern wie zu den bedrohten Schönheiten.

Patricia Kopatchinskaja zum Anliegen des Konzerts: »Die Kunst ist immer ein Kind ihrer Zeit. Bach und Bruckner schrieben aus Gottgewissheit. Haydn schuf eine Gegenwelt zum Chaos und Unglück der Welt. Beethoven komponierte in der Hoffnung auf das neue Zeitalter der Weltverbrüderung. Aber was ist mit uns? Was hat die Kunst allenfalls zu unserer Zeit zu sagen?
Unsere Zeit steht der nie gekannten Bedrohung der globalen Erwärmung. Viele – und viele Mächtige – wollen sie nicht wahrhaben. Aber unsere besten Wissenschaftler sagen, dass die Erwärmung ohne Gegenmaßnahmen zur Selbstverbrennung des Planeten führen wird. Und die bisherigen Gegenmaßnahmen sind halbherzig und ungenügend. Die jetzt schon zu beobachtenden Dürren, Hungersnöte, Staatszusammenbrüche und Massenmigrationen sind nur ein schwaches Vorspiel dessen, was in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten ist … Wie kann ein Musiker seine Betroffenheit darüber ausdrücken?«


Die moldawische Geigerin Patricia Kopatchinskaja pflegt ein außerordentlich breites Repertoire, das von barocken und klassischen Werken auf Darmsaiten bis hin zu Uraufführungen reicht. Allein in der aktuellen Spielzeit gastierte sie bereits u. a. in der Berliner Philharmonie, im Festspielhaus Baden-Baden, dem Nationaltheater München, in der Hamburger Elbphilharmonie, im Wiener Konzerthaus, in der Tonhalle Zürich, der Wigmore Hall in London, der Philharmonie de Paris, der Tchaikovsky Concert Hall in Moskau, der Suntory Hall in Tokio, der Festival Hall in Osaka sowie in der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles.
2012 war sie bereits Solistin beim 2. Klimakonzert des Orchesters des Wandels.

Das Orchester des Wandels ist eine Initiative der Musikerinnen und Musiker der Staatskapelle Berlin unter der Schirmherrschaft von Daniel Barenboim. Zentraler Bestandteil ist die gemeinnützige NaturTon-Stiftung, die 2009 mit privaten Mitteln der Orchestermusiker gegründet wurde und die Nachhaltigkeit ihrer Initiative manifestiert. Die Stiftung fördert globale Klima- und Umweltschutzprojekte, die im Einklang mit ihrem sozialen Umfeld nachhaltig dem Schutz und Erhalt unseres Planeten und unserer Lebensgrundlagen dienen. Partner ist der World Wide Fund For Nature WWF, eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt. Zu diesem Zweck veranstaltete die Stiftung bereits mehrere Benefizkonzerte mit renommierten Künstlern wie Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Frank Strobel und Michael Volle.

Die Einnahmen des diesjährigen Benefizkonzertes fließen in das WWF-Projekt »New Life on Lower Pruth River«, das von Patricia Kopatchinskaja mitinitiiert wurde und sich für die Renaturierung von Auenwäldern im Flussdelta des Pruth in Moldawien einsetzt. Seit Beginn des Projekts 2012 sind bis heute über 30 ha Waldfläche neu entstanden. Durch die kontinuierliche Einbeziehung und das große Engagement der einheimischen Bevölkerung konnten darüber hinaus drei Brunnen wiederhergestellt, Schautafeln zum Biosphärenreservat Unterer Pruth erarbeitet und Öko-Klassenräume in drei Hauptschulen ausgestattet sowie zwei Donau-Tag-Feste organisiert werden.

Eine Pressekarte für das Konzert reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de.

Eine Veranstaltung der Stiftung NaturTon in Kooperation mit dem ewerk, der Stiftung kulturelle Erneuerung und der Staatsoper Unter den Linden mit freundlicher Unterstützung vom The Mandala Hotel.

»Dies Irae« wurde produziert vom LUCERNE FESTIVAL.