BAROCKTAGE-Premiere am 25. November: Jean-Philippe Rameaus HIPPOLYTE ET ARICIE in der Regie von Aletta Collins, unter der musikalischen Leitung von Simon Rattle und mit Olafur Eliasson als Bühnen- und Kostümbildner sowie Lichtgestalter

Als Herzstück der BAROCKTAGE, die in diesem Jahr erstmals stattfinden, feiert am
25. November HIPPOLYTE ET ARICIE Premiere an der Staatsoper Unter den Linden. Zum ersten Mal überhaupt kommt damit an der Staatsoper ein Werk von Jean-Philippe Rameau auf die Bühne – in der Regie von Aletta Collins und unter der musikalischen Leitung von Simon Rattle, der sein Debüt mit dem Freiburger Barockorchester gibt. Als Bühnen- und Kostümbildner sowie Lichtgestalter konnte Olafur Eliasson gewonnen werden. Die Hauptrollen übernehmen Anna Prohaska, Magdalena Kožená, Reinoud Van Mechelen, Gyula Orendt und Elsa Dreisig.

Für HIPPOLYTE ET ARICIE entwickelte Olafur Eliasson gemeinsam mit Aletta Collins ein übergreifendes szenisches Konzept, das die Grenzen zwischen Zeit, Raum, Licht, Kostüm und Bewegung neu denkt. Eliasson setzt seine umfassende Beschäftigung mit Naturphänomenen wie Wasser, Nebel, Licht und Spiegelungen mit der Handlung der Oper in Beziehung, um Räume wie Dianas Wälder, die Unterwelt Plutos oder auch das Meeresreich Neptuns zu erschaffen. Die Sänger, die Tänzer und der Chor werden darin zu »Instrumenten des Lichts«, die mit ihren Kostümen und ihren Bewegungen mit dem Raum interagieren.

Die Arbeiten des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson umfassen u. a. Installationen, Malerei, Skulptur und Fotografie. Weltweit haben Museen seinem Werk Soloausstellungen gewidmet, darunter: »Innen Stadt Außen« im Martin-Gropius-Bau in Berlin (2010); »BAROQUE BAROQUE« im Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen in Wien (2015) und »The unspeakable openness of things« im Red Brick Art Museum in Peking (2018). Zu seinen bekanntesten Kunstwerken zählen »The weather project« (2003) in der Tate Modern in London; »The New York City Waterfalls« (2008) und »Ice Watch«, bei dem Eliasson große Blöcke arktischen Eises auf öffentliche Plätze in Kopenhagen (2014) und Paris (2015) platzierte, um die Realität des Klimawandels greifbar zu machen. In seinem 1995 in Berlin gegründeten Studio arbeitet ein Team von über 100 Personen mit u. a. Handwerkern, Architekten und Technikern.

Aletta Collins, geboren in London, studierte an der London Contemporary Dance School und war Tänzerin und Choreografin für das London Contemporary Dance Theatre. Als Regisseurin und Choreographin war sie u. a. am Royal Opera House Covent Garden engagiert. Darüber hinaus inszenierte sie LA CENERENTOLA, LA FANCIULLA DEL WEST, DIDO AND AENEAS, LA VOIX HUMAINE und LES NOCES für die Opera North (Leeds) sowie CARMEN für die Salzburger Festspiele. Sie choreographierte LA TRAVIATA für die Glyndebourne Festival Opera, JENŮFA für die Opera North sowie ANNA NICOLE für die New York City Opera. Mit HIPPOLYTE ET ARICIE gibt Aletta Collins ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden.

Mit der Staatsoper Unter den Linden und der Staatskapelle Berlin verbindet Simon Rattle eine langjährige Zusammenarbeit. Er dirigierte hier u. a. Aufführungen von PELLÉAS ET MÉLISANDE, DER ROSENKAVALIER und LA DAMNATION DE FAUST und begann mit AUS EINEM TOTENHAUS und KATJA KABANOWA einen vielbeachteten Janáček-Zyklus. Am 11. und 12. November leitet Simon Rattle erstmals ein Sinfoniekonzert der Staatskapelle Berlin.

Zum Sängerensemble gehören Anna Prohaska (Aricie), Magdalena Kožená (Phèdre), Reinoud Van Mechelen (Hippolyte), Gyula Orendt (Thésée), Elsa Dreisig (Diane), Adriane Queiroz (Œnone), Peter Rose (Pluto), Roman Trekel (Tisiphone), Michael Smallwood (Mercure), Sarah Aristidou (La grande Prêtresse de Diane/Une Matelote), Slávka Zámečníková (Une Chasseresse), Serena Sáenz Molinero (Une Bergère), Linard Vrielink (Première Parque), Arttu Kataja (Deuxième Parque), Jan Martiník (Troisième Parque). Darüber hinaus tritt der Staatsopernchor auf, einstudiert von Martin Wright, sowie ein zehnköpfiges Ensemble von Tänzerinnern und Tänzern.

Phèdre, die zweite Frau des Königs Thésée, begehrt ihren Stiefsohn Hippolyte, der wiederum Aricie liebt, die Tochter des von Thésée vernichteten Königs Pallas. Zwischen Phèdre, Hippolyte und Aricie entspinnt sich eine Dreieckskonstellation, die der Einflussnahme der Götter Diana, Jupiter, Pluto und Neptun ausgesetzt ist. Seine erste Oper HIPPOLYTE ET ARICIE präsentierte Jean-Philippe Rameau 1733, im Alter von bereits 50 Jahren an der renommierten Pariser Académie Royale de Musique. Farbenreich und voller Kontraste gestaltete Rameau die Musik, mit einer Vielzahl an Klängen und Formen, die den seelischen Regungen und kaum beherrschbaren Emotionen der Figuren Ausdruck verleihen.

Zur Vorbereitung auf die Premiere findet am Sonntag, dem 11. November um 11 Uhr im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden eine Einführungsmatinee mit der Musikwissenschaftlerin Philine Lautenschläger statt, die sich intensiv mit Rameau und dessen Opern beschäftigt hat. Der Eintritt ist frei.

Die BAROCKTAGE wurden als neues Festival mit der Intendanz von Matthias Schulz eingeführt und finden in diesem Jahr vom 23. November bis 2. Dezember erstmals statt. Neben der Neuproduktion von HIPPOLYTE ET ARICIE werden als Wiederaufnahmen zwei Musiktheaterwerke von Claudio Monteverdi zu erleben sein: L’INCORONAZIONE DI POPPEA, inszeniert von Eva-Maria Höckmayr und unter der musikalischen Leitung von Diego Fasolis (ab 24. November), sowie L’ORFEO in der Regie und Choreographie von Sasha Waltz, dirigiert von Leonardo García Alarcón (bereits ab 17. November). Bereits am 18. November wird im Apollosaal A MONTEVERDI PROJECT, eine Tanz-/
Theaterperformance der israelischen Regisseurin und Choreographin Saar Magal nach Musik von Claudio Monteverdi, uraufgeführt (weitere Vorstellungen bis 30. November). Das weitere Festival umfasst ein dichtes Konzertprogramm (u. a. mit Marc Minkowski, Christophe Rousset, Jordi Savall, Dorothee Oberlinger, Voces Suaves), einen Roundtable sowie Führungen durch das Opernhaus und Stadtspaziergänge durch die historische Mitte Berlins. Parallel zu den BAROCKTAGEN sind
Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin auf Tournee und gastieren am National Centre for the Performing Arts in Peking und am Sydney Opera House. Auf dem Programm der Konzertreise steht u. a. der Brahms-Zyklus.

Eine Pressekarte für die Premiere oder einen Folgetermin reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de


HIPPOLYTE ET ARICIE
Tragédie lyrique in fünf Akten (1733/1757)
Musik von Jean-Philippe Rameau

Text von Simon-Joseph Pellegrin nach der Tragödie »Phèdre« von Jean Racine, 3. Fassung von 1757, mit ausgewählten Passagen aus der 1. Fassung von 1733
BAROCKTAGE-Premiere am 25. November 2018 um 18:00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 29. November sowie 2., 4., 6. und 8. Dezember 2018
Staatsoper Unter den Linden

Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt.

Tickets sowie weitere Informationen unter Telefon 030 20 35 45 55 und www.staatsoper-berlin.de