Anne-Sophie Mutter ist ein musikalisches Phänomen: Seit nunmehr 40 Jahren ist die Virtuosin nicht mehr von den internationalen Bühnen der großen Konzerthäuser wegzudenken und prägt die Klassikszene als Solistin, Mentorin und Visionärin. Das Jahr 2017 markiert das 40-jährige Jubiläum ihres Debüts als Solistin bei den Salzburger Pfingstkonzerten unter der Leitung von Herbert von Karajan im Alter von 13 Jahren am 28. Mai 1977.
Die viermalige Grammy-Award-Gewinnerin ist der Aufführung traditioneller Kompositionen genauso verpflichtet wie der Zukunft der Musik: 24 Werke hat sie bislang uraufgeführt – Sebastian Currier, Henri Dutilleux, Sofia Gubaidulina, Witold Lutosławski, Norbert Moret, Krzysztof Penderecki, Sir André Previn und Wolfgang Rihm haben für Anne-Sophie Mutter komponiert. Darüber hinaus widmet sie sich zahlreichen Benefizprojekten und der Förderung musikalischen Spitzennachwuchses: Im Herbst 1997 gründete sie den »Freundeskreis Anne-Sophie Mutter Stiftung e. V.«, dem 2008 die »Anne-Sophie Mutter Stiftung« zur Seite gestellt wurde. Im Rahmen dieser beiden gemeinnützigen Institutionen werden die Stipendiaten nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt. Und seit 2011 teilt Anne-Sophie Mutter regelmäßig das Rampenlicht mit ihrem Stipendiaten-Ensemble »Mutter’s Virtuosi«.
Auch das Jahr 2017 mit Konzerten in Europa und Nordamerika steht für die musikalische Vielseitigkeit der Violinistin und ihren beispiellosen Rang in der Welt der klassischen Musik. Anne-Sophie Mutter startete mit einer Recital-Tournee in das Jahr 2017: Die Konzerte in Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz führten Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis ins 29. Jahr ihrer musikalischen Partnerschaft. Im Januar und Februar spielten sie Werke von Sebastian Currier, Wolfgang Amadeus Mozart, Francis Poulenc, Maurice Ravel, Ottorino Respighi und Camille Saint-Saëns.
Mit dem Orchestre National de France unter der Leitung von Ken David Masur gab Anne-Sophie Mutter im Februar in Paris ein Konzert im Andenken an Maestro Kurt Masur. Auf dem Programm: »Sur le même accord« von Henri Dutilleux sowie das Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207 von Wolfgang Amadeus Mozart. Im März 2017 konzertierte Anne-Sophie Mutter mit einem Mitglied ihres Solisten-Ensembles »Mutter’s Virtuosi«: In Madrid spielte sie mit dem Cellisten Pablo Ferrández Brahms’ Doppelkonzert, Vladimir Jurowski leitete das London Philharmonic Orchestra. Das Beethoven-Violinkonzert führte die Violinistin in Leipzig mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Herbert Blomstedt auf.
Ab Ende März starteten Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis zu einer USA-Tournee, die sie u. a. auf die Bühne der Carnegie Hall sowie nach San Francisco und Chicago führte. Nach ihrem Konzert mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin wird Anne-Sophie Mutter in Boston an vier Abenden das Tschaikowsky-Violinkonzert sowie Tōru Takemitsus »Nostalghia« aufführen, gemeinsam mit dem Boston Symphony Orchestra und dem Dirigenten Andris Nelsons.
Im Mai gastiert die Violinistin mit Tschaikowskys Violinkonzert in London; Sir Mark Elder leitet dabei das London Symphony Orchestra. Mit der Philharmonia Zürich unter der Leitung von Fabio Luisi spielt Anne-Sophie Mutter das Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch sowie »Nostalghia«: Diese Tournee führt durch Deutschland, die Schweiz, Österreich und Luxemburg.
Im Mai steht das erste Jubiläum des Jahres 2017 an: Riccardo Muti dirigiert das Tschaikowsky-Violinkonzert zur Feier von 40 Jahren künstlerischer Partnerschaft zwischen Anne-Sophie Mutter und den Berliner Philharmonikern. Am 4. Juni folgt das Jubiläumskonzert »40 Jahre Anne-Sophie Mutter bei den Salzburger Festspielen«: An diesem Abend eröffnet sie ihrerseits begabten Nachwuchskünstlern die Möglichkeit, in Salzburg zu debütieren. Mit dem Streicherensemble »Mutter’s Virtuosi« musiziert sie Schuberts »Forellenquintett« und Vivaldis »Jahreszeiten« mit Daniil Trifonov am Klavier. Einen Tag darauf kommt auch das Publikum in Baden-Baden in den Genuss dieser Ausnahmemusiker.
Die Mailänder Scala ist die nächste Station im Konzertkalender 2017: An drei Abenden führt Anne-Sophie Mutter hier mit der Filarmonica della Scala unter der Leitung von Riccardo Chailly das Brahms-Violinkonzert auf. Am 16. Juli stellt die Geigerin ihrem Publikum erneut musikalisches Neuland vor: Gemeinsam mit dem Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons spielt Anne-Sophie Mutter die Weltpremiere von John Williams’ »Markings«, einem Werk für Solovioline, Streicher und Harfe, das der Komponist der Solistin gewidmet hat. An diesem Abend in Tanglewood spielt Anne-Sophie Mutter zudem das Tschaikowsky-Violinkonzert.
Mit einer Recital-Tournee kehrt Anne-Sophie Mutter aus der Sommerpause zurück und tritt mit Lambert Orkis bei den Festivals in Schleswig-Holstein, Gstaad und Salzburg auf. Bei den Salzburger Sommerfestspielen gastiert sie zudem mit Manfred Honeck, der das Pittsburgh Symphony Orchestra dirigiert. Am 29. August steht hier Musik von Witold Lutosławski auf dem Programm: die Partita für Violine und Orchester sowie »Chain 2. Dialog für Violine und Orchester«. Die Partita hat ihr der Komponist gewidmet; beide Werke hat die Geigerin 1988 mit Ersteinspielungen auf Tonträger gebannt: Witold Lutosławski leitete dabei das BBC Symphony Orchestra.
Mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck gibt Anne-Sophie Mutter im September zudem weitere Konzerte in Deutschland, England, Rumänien und der Schweiz. Sie spielt dabei das Violinkonzert von Antonín Dvořák. Bei den anschließenden Auftritten in den USA konzertiert Anne-Sophie Mutter mit dem Buffalo Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Joann Falletta. In Buffalo eröffnet sie die neue Konzertsaison mit dem Tschaikowsky-Violinkonzert, in Chicago mit dem Mozart-Violinkonzert Nr. 5. Hier folgen zudem zwei weitere Abende mit Tschaikowsky.
Für ihre zahlreichen Plattenaufnahmen erhielt Anne-Sophie Mutter unter anderem vier Grammys, neun Auszeichnungen mit dem Echo Klassik, den Deutschen Schallplattenpreis, den Record Academy Prize, den Grand Prix du Disque und den Internationalen Schallplattenpreis. Anlässlich Wolfgang Amadeus Mozarts 250. Geburtstag legte Anne-Sophie Mutter 2006 neue Aufnahmen mit sämtlichen wichtigen Kompositionen Mozarts für Violine vor. Im September 2008 erschien ihre Einspielung des Gubaidulina-Violinkonzertes »In tempus praesens« sowie der Bach-Violinkonzerte in a-Moll und E-Dur. Zum Mendelssohn Gedenkjahr 2009 würdigte Anne-Sophie Mutter den Komponisten mit einer sehr persönlichen Hommage, bei der sich Solo-Konzertrepertoire und Kammermusik auf CD und DVD vereinen: Die Violinsonate in F-Dur von 1838, das ein Jahr später vollendete Klaviertrio in d-Moll und das Violinkonzert e-Moll von 1845. Im März 2010 erschien Anne-Sophie Mutters Einspielung der Brahms-Violinsonaten mit Lambert Orkis.
Zum 35-jährigen Bühnenjubiläum im Jahr 2011 legte die Deutsche Grammophon eine umfassende Box mit sämtlichen DG-Einspielungen der Künstlerin, umfangreichen Dokumentationen und bisher unveröffentlichten Raritäten auf. Zeitgleich erschien ein Album mit den Weltersteinspielungen von Werken, die Wolfgang Rihm, Sebastian Currier und Krzysztof Penderecki der Geigerin gewidmet haben. Im Oktober 2013 veröffentliche Anne-Sophie Mutter ihre Ersteinspielung des Dvořák-Violinkonzertes mit dem Dirigenten Manfred Honeck und den Berliner Philharmonikern. Im Mai 2014 folgte die Doppel-CD von Mutter und Orkis zum 25-jährigen Jubiläum der Zusammenarbeit: „The Silver Album“ mit den Weltersteinspielungen von Pendereckis »La Follia« und Previns Violinsonate Nr. 2.
Der Live-Mitschnitt »Anne-Sophie Mutter – Live from Yellow Lounge« ihres Club-Auftritts in Berlin vom Mai 2015 erschien am 28. August 2015 auf CD, Vinyl, DVD und Blu-ray Disc. Dies ist die erste Liveaufnahme aus einer Yellow Lounge überhaupt. Das Programm umspannt drei Jahrhunderte klassischer Musik. Um das 40-jährige Bühnenjubiläum der charismatischen Künstlerin gebührend zu würdigen, legte die Deutsche Grammophon die Doppel-CD »Mutterissimo – The Art of Anne-Sophie Mutter« auf, die am 9. Dezember 2016 weltweit erschien. Versammelt sind die Highlights ihrer facettenreichen Diskographie – ausgewählt von Anne-Sophie Mutter selbst – und primär aus den vergangenen zwei Dekaden ihrer beeindruckenden Karriere.
Wichtig ist für Anne-Sophie Mutter auch die Arbeit an medizinischen und sozialen Problemen unserer Zeit. Sie unterstützt diese Anliegen durch regelmäßige Benefizkonzerte. So spielt sie im Jahr 2017 beispielsweise für die Krebsforschung am Fred & Pamela Buffett Cancer Center in Omaha.
Im Dezember 2016 zeichnete sie das spanische Ministerium für Bildung, Kultur und Sport mit der »Medalla de oro al Mérito en las Bellas Artes« aus. Im Januar 2015 wurde Anne-Sophie Mutter zum Honorary Fellow des Keble College der University of Oxford ernannt. Im Oktober 2013 wurde sie ausländisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences, nachdem sie im Januar mit dem Orden der Lutosławski-Gesellschaft (Warschau) ausgezeichnet worden war. 2012 verlieh ihr der Atlantic Council den Distinguished Artistic Leadership Award. 2011 erhielt sie den Brahms-Preis sowie für ihr soziales Engagement den Erich-Fromm-Preis und den Gustav-Adolf-Preis. 2010 verlieh ihr die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens in Trondheim die Ehrendoktorwürde; 2009 wurde sie mit dem Europäischen St. Ullrichs Preis sowie dem Cristobal Gabarron Award ausgezeichnet. 2008 erhielt Anne-Sophie Mutter den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis sowie den Leipziger Mendelssohn-Preis. Die Geigerin ist Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes, des französischen Ordens der Ehrenlegion, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen Österreichischen Ehrenzeichens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.