Nach verschiedenen Musikstudien (klassisches Schlagwerk, Jazz und Improvisation) ließ sich Augustin Muller am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris zum Tonmeister ausbilden. Als Klangregisseur und Musikinformatiker am IRCAM arbeitete er in Frankreich und weiteren Ländern mit Ensembles wie »Le Balcon«, dem Ensemble Intercontemporain, Instant Donné, International Contemporary Ensemble und dem Kammerorchester Genf. Für Konzerte und Rechercheprojekte bei Festivals wie Manifeste, der Biennale Venedig, Musica oder dem Festival Berlioz entstanden Arbeiten als Klangregisseur und Interpret von Musik mit traditionellen Instrumenten und Tonband oder Live-Elektronik. Besonders beschäftigt er sich mit Fragen der Interpretation, der Übertragung und der Konservierung von Werken mit Elektronik. Muller arbeitete mit Komponisten wie Michaël Lévinas, Pedro Garcia-Velasquez, Robert HP Platz, Juan Pablo Carreño und Henry Foures, verschiedensten Musikern und Performern. Mit »Le Balcon« realisierte er 2017 mit Othman Louati ein Arrangement für gemischtes Ensembles mit Live-Elektronik von Pierre Henrys »Dracula«.
Als Klanggestalter konzentriert sich Muller auf die Verbindung zwischen Notation und klanglicher Verräumlichung und arbeitet, vor allem mit Pedro Garcia-Velasquez, zu den Begriffen der akustischen Abdrücke und des Klanggedächtnisses eines spezifischen Orts.