Der Schauspieler, Regisseur und Musiker Jan Josef Liefers wurde in Dresden geboren. Er studierte von 1983 bis 1987 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.
Nach einem dreijährigen Engagement am Deutschen Theater und den Kammerspielen in Berlin verpflichtete sich Liefers 1990 am Thalia Theater in Hamburg. Hier stand er bei Inszenierungen von Jürgen Flimm, Robert Wilson, Werner Schroeter u. a. auf der Bühne.
1989 gab Jan Josef Liefers sein Kinodebüt: Unter der Regie von Rainer Simon spielte er den Forscher und Entdecker Alexander von Humboldt in dem historischen Abenteuerdrama »Die Besteigung des Chimborazo«. Bekannt wurde Jan Josef Liefers Mitte der 90ziger Jahre u. a. durch seine Rolle in der Fernsehserie »Die Partner«. Den Durchbruch aber erlebte er 1997 mit seinen erfolgreichen Auftritten an der Seite von Til Schweiger als krebskranker Rudi Wurlitzer in "Knocking on Heaven's Door" (Regie: Thomas Jahn) und als Lyriker Bodo Kriegnitz in Helmut Dietls Mediensatire »Rossini«. Für die Rolle erhielt er den Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsschauspieler.
Seit 2002 gibt er im Münsteraner TATORT an der Seite von Axel Prahl den zynischen Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne. So hat sich Jan Josef Liefers längst als Charakterdarsteller einen Namen gemacht und begeistert mit seinen Filmen, auch als Regisseur, ein Millionenpublikum. Bester Beweis sind weitere zahlreiche Auszeichnungen wie der Adolf-Grimme-Preis und der BAMBI für seine Rolle in Kaspar Heidelbachs Film »Das Wunder von Lengede« und der Bayerischen Fernsehpreis für »Jack´s Baby«. Außerdem ist der Film »Die Nachrichten« mit Jan Josef Liefers in der Hauptrolle, in der Kategorie Fernsehspiel/TV Movies mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet worden.
Er war u. a. als Peter Homann im Aufsehen erregenden Kinofilm »Der Baader Meinhof Komplex« (Regie: Uli Edel) sowie im Jahr 2009 in den eindrucksvollen TV-Produktionen »Es liegt mir auf der Zunge« (Regie: Kaspar Heidelbach)und »Lily’s Geheimnis« von Andreas Senn zu sehen. Im Frühjahr 2010 stand er für die internationale Kinoproduktion »Simon« unter der Regie von Lisa Ohlin vor der Kamera. Außerdem drehte er wieder einen Münsteraner Tatort mit dem Titel »Spargelzeit« ab und spielte die Rolle des Anwalts Joachim Vernau in der Bestseller Verfilmung »Das Kindermädchen« (Regie: Carlo Rola).
1999 gab der leidenschaftliche Musiker Liefers sein Debüt als Sänger und Songwriter. Noch im selben Jahr ging er mit seiner Band und dem Album JJ @ Oblivion auf Deutschlandtournee. 2006 entstand dann - ursprünglich nur für eine Aufführung anlässlich der Ruhrtriennale im Rahmen des Abends »Century of Songs« gedacht - das Programm »Soundtrack meiner Kindheit«. Auf Grund der großen Resonanz wurde das Programm erweitert und seit 2008 tourt er mit seiner Band und dem Programm erfolgreich im deutschsprachigen Raum. Mit seiner Band spielt Jan Josef Liefers jene Musik, die ihn durch verschiedene Phasen seiner Kindheit und Jugend begleitet, beeindruckt und geprägt hat. Zwischen den Songs berichtet er von seinem Leben im Osten und erzählt Interessantes zu den entsprechenden Bands und deren Musik. Kombiniert mit einer effektvollen Visualisierung des Programms durch privates Super-8- Filmmaterial, Fotos und O-Tönen aus den siebziger Jahren, bereitet der in Dresden geborene Schauspieler seine Jugend auf: Ein authentisches »DDR-Kind«, das später in ganz Deutschland bekannt wurde, erzählt sein Stück deutsche Geschichte. Frei von »Ostalgie« lässt sich all dies mit den eigenen Erfahrungen und Ansichten auf den Prüfstand der deutschen Gegenwart stellen. 2009 erschien auch sein erstes Buch mit dem gleichnamigen Titel »Soundtrack meiner Kindheit« bei Rowohlt.
Bekannt ist er auch als Sprecher sehr erfolgreicher Hörbücher (u.a. von Paul Auster, T.C. Boyle, Gabriel García Márquez, Colin Cotterill). Außerdem steht er in unregelmäßigen Abständen gemeinsam mit der Mezzosopranistin Vesselina Kasarova in einem Offenbach-Abend auf der Bühne. Vesselina Kasarova singt Arien von Jaques Offenbach und Jan Josef Liefers rezitiert Texte der Brüder de Goncourt. Für Prokofjews »Iwan der Schreckliche« mit den Wiener Philharmonikern und Gerard Depardieu unter der Leitung von Riccardo Muti war Jan Josef Liefers bei den Salzburger Festspielen in diesem Sommer als Sprecher engagiert.