Preußens Hofmusik – unter diesem Namen haben sich vor mehr als zehn Jahren Musiker:innen der traditionsreichen Staatskapelle Berlin, die auf eine nahezu 450-jährige Geschichte zurückblicken kann, zusammengefunden. Angeleitet von dem Violinisten Stephan Mai, Gründungsmitglied der Akademie für Alte Musik Berlin, sowie von Matthias Wilke und Laura Volkwein aus den Reihen der Staatskapelle widmet sich das Ensemble vor allem einem Repertoire, wie es zu Zeiten des Preußenkönigs Friedrich II. in Berlin und Potsdam, aber auch in anderen Musikzentren Europas gespielt wurde. Dabei stehen die in den preußischen Residenzstädten ansässigen Komponisten im Mittelpunkt: So etwa die hochbegabten Söhne Johann Sebastian Bachs, Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel, aber auch die Brüder Graun, die mit ihren originellen Werken das Berliner Musikleben um die Mitte des 18. Jahrhunderts wesentlich prägten. Aber auch Sinfonien und Konzerte der Wiener Klassiker sowie Kompositionen der Barockzeit aus verschiedenen europäischen Ländern und Kulturen erklingen regelmäßig.
Preußens Hofmusik musiziert auf modernen Instrumenten in einer an der sogenannten »historischen Aufführungspraxis« orientierten Interpretationsweise. In vier Konzerten pro Spielzeit tritt das variabel besetzte Ensemble im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden auf. Darüber hinaus spielten die Musiker:innen zur Wiedereröffnung des Berliner Bode-Museums und waren zu Konzerten im Preußischen Landtag sowie im Hotel Adlon zu erleben. Im Oktober 2009 gestaltete das Ensemble das Abschlusskonzert der Usedomer Musikfestspiele. Im Sommer 2006 erschien die erste Einspielung bei Berlin Classics mit Werken der Bach-Familie, von Johann Gottlieb Graun sowie Joseph Haydn. Eine zweite Aufnahme mit der Pianistin Simone Dinnerstein und Werken von Johann Sebastian Bach wurde 2010 bei Sony veröffentlicht.
Während der Zeit der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden war die Konzertreihe von Preußens Hofmusik im Festsaal des Roten Rathauses sowie im Weißen Saal von Schlosses Charlottenburg zu erleben. Seit Beginn der Saison 2017/18 spielen die Musiker:innen wieder an ihrer angestammten Spielstätte, im Apollosaal der Staatsoper.