Einführungsmatinee »Turandot«

GIACOMO PUCCINIS »TURANDOT«: STOFFGESCHICHTE, ENTSTEHUNGSPROZESS, FRAGMENTCHARAKTER

Giacomo Puccinis letzte Oper »Turandot« (Milano 1926) auf ein Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni bildete nicht nur den Schlussstein der mehrhundertjährigen Tradition des italienischen »Melodramma«, sondern rezipierte auch einige Tendenzen des Musiktheaters im beginnenden 20. Jahrhundert. Es überschneiden sich darin Einflüsse der »Commedia dell’Arte«, des italienischen Stegreiftheaters aus dem 18. Jahrhundert, mit einer besonderen Spielart von asiatischem Exotismus, wie er für die Kunst des Fin de siècle typisch war. Da der Komponist vor der Vollendung der Partitur des III. Aktes verstarb, bildet »Turandot« auch eine der wenigen Opern, für welche sich die Frage einer Vollendung des Werkes durch einen anderen Komponisten überhaupt stellte. Neben die traditionsgemäß aufgeführte Ergänzung des Werkes durch Franco Alfano (1926), deren Originalfassung erst 1978 aufgefunden wurde, trat erst vor wenigen Jahrzehnten eine alternative Ergänzung durch Luciano Berio (2002).

In Vorbereitung auf die anstehende Premiere beleuchten die Turandot-Experten Kii-Ming Lo und Jürgen Maehder die historischen und musikwissenschaftlichen Hintergründe von Puccinis Partitur und ihrer Inszenierungsgeschichte.

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