Einführungsvortrag: »Elektra«

Pausen- und atemlose 100 Minuten nur dauert »Elektra«, das ingeniöse Musikdrama von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. Die erste Zusammenarbeit dieser beiden Ausnahmekünstler brachte ein Werk hervor, das auch über ein Jahrhundert nach seiner Uraufführung nichts an Faszination verloren hat. Die Beschwörung einer archaischen griechischen Antike aus dem Geist des frühen 20. Jahrhunderts, wo die Schattenseiten des menschlichen Denkens und Handelns ebenso zutage treten wie seelische Abgründe und entfesselte Euphorie. Mit ungeheurer Wortgewalt und Klangintensität tritt uns dieses Werk entgegen, Raum lassend aber auch für sanfte, verinnerlichte Töne ‒ ein Schlüsselwerk der musikalischen Moderne, höchst avanciert seinerzeit, aktuell bis in die Gegenwart hinein.
Francis Hüsers, der von 2005 bis 2010 als Künstlerischer Produktionsleiter und Leitender Dramaturg an der Staatsoper Unter den Linden tätig war, bringt im Vorfeld der Premiere Einiges zur Entstehungsgeschichte, zum Sujet, zur dichterisch-musikalischen Gestalt und zu den zeit- und kulturgeschichtlichen Kontexten des Werkes zur Sprache. Eine Einstimmung auf die Premiere am 23. Oktober und die Folgeaufführungen im Schiller Theater, wo die gefeierte Inszenierung von Patrice Chéreau unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim nun zu erleben ist.

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