L’elisir d’amore

Melodramma giocoso in zwei Akten (1832)

Musik von Gaetano Donizetti
Text von Felice Romani

Liebestränke haben in der Literatur Hochkonjunktur: Man denke nur an die mittelalterliche Geschichte von Tristan und Isolde, die – mehr als 30 Jahre vor Wagners Musikdrama – auch Eingang in Donizettis Oper gefunden hat. Den etwas einfältigen Nemorino bringt diese Legende dazu, die Annäherung an die angebetete Adina ebenfalls mittels eines Zaubertranks etwas beschleunigen zu wollen, den ihm der Scharlatan Dulcamara feilbietet.

Doch ähnlich wie bei Tristan und Isolde führt die Einnahme nicht zum eigentlich anvisierten Ziel. Denn als Nemorino betrunken auf Adina trifft – die berauschende Wirkung des Tranks ist nämlich auf seine hohen Prozente zurückzuführen –, wendet sich diese verärgert ab und beschließt kurzerhand, den schneidigen Soldaten Belcore zu ehelichen. Da braucht es eine zweite Flasche »Liebestrank« und ausgiebige Hilfe von Gevatter Zufall, damit Nemorino und Adina doch noch zueinanderfinden und am Ende die ganze Dorfgemeinschaft von der Wirkung des Elixiers restlos überzeugt ist. Mit der köstlichen Naivität der Figuren nehmen Donizetti und sein Librettist Felice Romani auf liebevoll-zärtliche Weise Aber- und Leichtgläubigkeit auf die Schippe. Die Musik, die innerhalb von nur drei Wochen entstanden sein soll, gesteht den Protagonisten aber auch berührende, intime Momente zu, nicht nur in der berühmten Arie »Una furtiva lagrima«. Der unerschöpfliche Melodienreichtum macht »L’elisir d’amore« zu einem von Donizettis beliebtesten Bühnenwerken, das nun nach längerer Pause auf den Staatsopernspielplan zurückkehrt.

Medien

ERSTER AKT
Der junge und naive Bauer Nemorino liebt Adina, die für ihn nichts als Spott übrig hat. Adina liest den Leuten im Dorf die Geschichte von Tristan und Isolde vor. Das bringt Nemorino auf die Idee, Adinas Liebe mithilfe eines Zaubertranks zu gewinnen.
Der Sergeant Belcore erscheint mit seinen Soldaten. Er macht Adina den Hof; sie ist beeindruckt. Nemorino fleht um Adinas Liebe, doch sie weist ihn wieder einmal zurück.
Ein Trompeter kündigt Dulcamara an. Der reisende Händler und Arzt bietet Hilfe in allen Lebenslagen. Nemorino fragt ihn nach Isoldes Liebestrank. Dulcamara gibt eine Flasche Bordeaux als eben diesen Trank aus und verkauft sie ihm – mit dem Hinweis, dass die Wirkung erst in 24 Stunden eintreten wird. Nemorino trinkt sogleich davon. Der Alkohol und die Vorfreude auf die bevorstehende Wirkung verleihen ihm ungeahntes Selbstbewusstsein. Adina ist über Nemorinos ungewohnte gute Laune verärgert und verlobt sich aus Trotz mit Belcore.
Als die Meldung über den bevorstehenden Abzug der Soldaten eintrifft, wird die Hochzeit für den Abend angesetzt. Nemorino ist verzweifelt, weil so der Trank nicht mehr rechtzeitig wirken kann. Vergeblich bittet er Adina um Aufschub der Hochzeit. Diese wird von seinem merkwürdigen Verhalten immer mehr dazu angestachelt, sich über ihn lustig zu machen.

ZWEITER AKT
Die Hochzeitsfeier ist in vollem Gange. Belcore drängt auf die Unterzeichnung des Ehevertrags und den Vollzug der Hochzeit. Adina jedoch will erst in Nemorinos Gegenwart unterschreiben.
Nemorino bittet Dulcamara um Hilfe. Der rät ihm zu einer zweiten Flasche »Liebestrank«, doch dafür reicht Nemorinos Geld nicht. In seiner Not lässt er sich von Belcore als Soldat anwerben. Für das Handgeld verkauft ihm Dulcamara eine zweite Flasche Bordeaux.
Giannetta und die Dorfmädchen erfahren, dass Nemorino eine reiche Erbschaft gemacht hat, was dieser selbst noch nicht weiß. Plötzlich fühlt er sich begehrt und umworben – der Liebestrank scheint zu wirken! Dulcamara und Adina sehen Nemorino von den Mädchen umschwärmt. In Adina steigt Eifersucht auf; sie wird sich ihrer Liebe zu Nemorino bewusst. Dulcamara erzählt ihr vom Liebestrank und bietet ihr eine Flasche zum Kauf an. Adina ist sich ihrer Wirkung jedoch auch ohne magische Hilfe sicher. Eine Träne in Adinas Auge verrät Nemorino, dass seine Liebe endlich erwidert wird.
Adina hat den Anwerbevertrag von Belcore zurückgekauft, will ihre Gefühle für Nemorino jedoch noch immer nicht zugeben. Erst als Nemorino droht, doch Soldat zu werden, bekennt sich Adina zu ihrer Liebe.
Belcore und die Soldaten ziehen ab. Dulcamara macht mit seinem Liebestrank dank Nemorinos Erfolg bei Adina das Geschäft seines Lebens.

»Percy Adlon lässt die Opernstadt Berlin wieder leuchten, und dafür sagen wir danke!«

B.Z., 14. Oktober 2002

»So kommt man nur ins Schwärmen.«

Die Welt, 14. Oktober 2002

»Die verstohlene Träne glückt ihm so zauberhaft leicht, dass sich das jubelnde Premierenpublikum Unter den Linden die ganze Romanze gleich noch einmal gewünscht hätte.«

Opernwelt, 1. Dezember 2002

»Ein sensationeller Publikumserfolg wurde die erste Saisonproduktion der Staatsoper.«
»Doch auch musikalisch durfte man sehr zufrieden sein, nicht zuletzt dank des souveränen Staatsopernchores und einer blendend aufgelegten STAATSKAPELLE BERLIN unter der beschwingten wie umsichtigen musikalischen Leitung von Daniele CALLEGARI.«
»Filmregisseur Percy Adlon bewies bei seinem Operndebüt nicht nur eine erstaunliche Sensibilität für die Musik, sondern auch großes handwerkliches Können bei deren Umsetzung in szenische Aktion auf der Bühne.«

Der Neue Merker, 1. November 2002

»Percy Adlon inszenierte mit viel Humor und Sinn für das Unbeschwert-Beschwingte, und das ist nun endlich einmal nicht provozierend, sondern einfach ‚nur‘ unterhaltend.«

Crescendo, 12. Februar 2003

»Selten hört und sieht man in Berlin so einen schönen, ausdrucksstarken Tenor [Rolando Villazón].«

Berliner Kurier, 14. Februar 2002