Samson et Dalila

OPER IN DREI AKTEN (1877/1892)

MUSIK VON Camille Saint-Saëns
TEXT VON Ferdinand Lemaire

Feindschaft, Hass und Glaubenskrieg, Macht, Ohnmacht und Begehren: Im Freiheitskampf der Hebräer erhebt Samson als Geweihter Gottes seine Stimme gegen die feindlich gesinnten Philister. Samson scheint unbesiegbar, bis die Liebe zur Philisterin Dalila ihn verwundbar macht. Sie weiß um das Geheimnis seiner außergewöhnlichen Kraft. Auf dem Spiel steht der Verlust der eigenen Identität. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Die literarische Vorlage für das Libretto von Ferdinand Lemaire bildet das Buch der Richter aus dem Alten Testament, das von der Unterdrückung des Volkes Israel im palästinensischen Gaza berichtet. Die 1877 in Weimar uraufgeführte Oper unter der Leitung von Franz Liszt zählt mit ihren lyrischen Zustandsschilderungen und den großen Chortableaus zu den beliebtesten Opern der Romantik in französischer Sprache. Trotz der erfolgreichen Uraufführung, in deutscher Übersetzung gelang Saint-Saëns mit »Samson et Dalila« der Durchbruch erst 1890 auf Umwegen in seiner Heimat Frankreich. Neu inszeniert wird das Werk von dem argentinischen Filmregisseur und Drehbuchautor Damián Szifron, der mit seinem Film »Wild Tales – Jeder dreht mal durch« 2015 für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert wurde.

Medien

»Filmregisseur Damián Szifron entfacht an der Staatsoper mit ‚Samson et Dalila‘ ein Spektakel.«

Der Tagesspiegel, 26. November 2019

»Daniel Barenboim präsentiert die Partitur in klingendem Technicolor: Die leuchtenden, manchmal geradezu knallbunten Klangfarben der Staatskapelle klingen fantastisch – und nach weit mehr Musikerinnen und Musikern, als tatsächlich im Orchestergraben sitzen. Wie auch bei Verdi besteht Barenboims Taktik darin, maximale Präzision und Transparenz im Technischen mit leidenschaftlicher Dringlichkeit zu verbinden.«

Der Tagesspiegel, 26. November 2019

»Am allermeisten Spaß aber hat Michael Volle: Wie er lustvoll intrigiert, als Oberpriester Gift und Galle spuckt, während er sich selbstironisch beim Chargieren beobachtet – ein Jack Nicholson im Wallegewand, nur eben mit Luxusbariton. Das ist ganz große Cinemascope-Oper.«

Der Tagesspiegel, 26. November 2019

»Der Tenor Branden Jovanovich ist ein kraftvoller Samson, Michael Volle der alles beherrschende Oberpriester mit mächtiger Stimme und furchteinflößender Durchschlagskraft.«

Deutschlandfunk Kultur, 24. November 2019

»Szifron hat mit Elina Garanča als Dalila und Brandon Jovanovich als Samson zwei überragende Sänger, die sich auch darstellerisch auf ein Wagnis einlassen.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. November 2019

»Alle, ob Michael Volle als Oberpriester, Kwangchul Youn als Abimélech oder Wolfgang Schöne als alter Hebräer, beweisen in dieser Aufführung, dass Eindringlichkeit mehr aus Genauigkeit denn aus Wucht entsteht.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. November 2019

»Barenboim betrachtet im Orchester geradezu jedes Motiv, jedes Instrument als Person in einem klingenden Drama auch neben den Worten. […] Es ist herrlich! Man kann gar nicht genug davon bekommen.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. November 2019

»Daniel Barenboim kostet mit der fabelhaft nuanciert spielenden Staatskapelle die stilistische Vielfalt der Partitur aus, von ihren sinnlich-flirrenden Klangfarben über die chromatisch gefärbten melodischen Linien bis zu den suggestiv aufgebauten Steigerungen des Bacchanals. Auch der präzise einstudierte Staatsopernchor hat keine Mühe, die Fugati der Trauer- und Jubelchöre klangschön mit Leben zu erfüllen.«

Süddeutsche Zeitung, 26. November 2019

»Michael Volle ist der Oberpriester, der Spielmacher par excellence. Sein Bariton verströmt die ganze dämonische Doppelbödigkeit eines Machtmenschen.«

Berliner Morgenpost, 26. November 2019

»Der Chor der Staatsoper ist in dieser Oper, die eher an die Oratorien-Tradition anknüpft, beeindruckend in der stilistischen Präzision. Die Staatskapelle unter Barenboim lässt den Sängern viel Spielraum und kostet darüber hinaus das Klangfarbenspiel bis in die orientalischen Akzente hinein aus.«

Berliner Morgenpost, 26. November 2019

  • Wie ein Filmdreh ohne Kamera

    Am 24. November feierte »Samson et Dalila« in der Inszenierung des argentinischen Filmregisseurs Damián Szifron Premiere. Während der Proben traf Dramaturgin Jana Beckmann ihn zum Gespräch. 
  • Femme Fatale oder Prostituierte, dazwischen nichts

    Viele Facetten ihrer Person bleiben unausgesprochen oder weisen Widersprüche auf: Wer ist Dalila? Dramaturgin Jana Beckmann geht dieser Frage in einem Essay nach.
  • Mit freundlicher Unterstützung der Britta Lohan Gedächtnisstiftung