15. und 16. Januar: ABONNEMENTKONZERT IV der Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Elim Chan mit Igor Levit als Solist

Am 15. und 16. Januar gibt Igor Levit mit dem ABONNEMENTKONZERT IV sein Debüt mit der Staatskapelle Berlin, nachdem er im Rahmen der FESTTAGE 2022 bereits für ein Klavier-Recital an der Staatsoper Unter den Linden zu erleben war. Am Pult der Staatskapelle debütiert Elim Chan mit einem Programm, das sich zusammensetzt aus »subito con forza« von Unsuk Chin, Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 in c-Moll op. 37 sowie Sergej Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 in e-Moll op. 27.

Anlässlich des Beethoven-Jahres 2020 schrieb Unsuk Chin, eine der profiliertesten Komponist:innen unserer Zeit und Schülerin György Ligetis, das Orchesterwerk »subito con forza«. Als Hommage an Ludwig van Beethoven beginnt es überraschend vertraut mit einem Zitat aus dessen berühmter »Coriolan-Ouvertüre«. Indem Unsuk Chin einzelne Motive und Versatzstücke aus Beethovens Kompositionen aufgreift, spürt sie den Charakteristika seiner Musik nach.

Für sein drittes Klavierkonzert beschritt Ludwig van Beethoven neue Pfade: Weitaus mehr als es noch im späten 18. Jahrhundert üblich war, bezog er die Orchesterinstrumente in die musikalische Substanz ein – ohne dabei Abstriche im virtuosen Anspruch des Klavierparts zu machen. Auch wenn der Komponist sich von Mozarts Klavierkonzert in c-Moll KV 491 inspirieren ließ, wendet er den Blick keineswegs zurück, sondern gab der Entwicklung des Klavierkonzertes im 19. Jahrhundert neue Impulse.

Sergej Rachmaninow verfolgte bei der Komposition seiner zweiten Sinfonie einen klassischeren Ansatz, nachdem seine erste Sinfonie auf harsche Ablehnung gestoßen war und er aufgrund dieses Misserfolgs jahrelang nurmehr als Dirigent und Pianist, nicht aber als Komponist in Erscheinung trat. Auch die beliebte zweite Sinfonie trägt die unüberhörbare stilistische Signatur ihres Autors und zeichnet sich durch eine Fülle extrem weitläufiger Melodielinien, die enge Verzahnung verschiedener Themen und vor allem durch ihre insgesamt dunklen Farben aus.

Die in Hong Kong geborene Dirigentin Elim Chan absolvierte ihr Studium am Smith College in Northampton Massachusetts sowie an der University of Michigan. 2014 gewann sie als erste Frau die Donatella Flick Conducting Competition. Dies ermöglichte ihr 2015/16 eine einjährige Assistenz beim London Symphony Orchestra sowie eine Zusammenarbeit mit Valery Gergiev. In der Spielzeit 2016/17 nahm sie am Dudamel Fellowship-Programm der Los Angeles Philharmonic teil. Wichtige künstlerische Impulse verdankt sie Bernard Haitink, dessen Meisterklassen sie 2015 in Luzern besuchte.
Elim Chan dirigierte bereits eine Vielzahl renommierter internationaler Orchester und gehört zu den gefragtesten Künstler:innen ihrer Generation. Sie debütierte bei den Salzburger Festspielen, dem Orchestre de Paris sowie bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Sie ist seit 2019 Chefdirigentin des Antwerp Symphony Orchestra. Außerdem bekleidet sie seit 2018 das Amt der festen Gastdirigentin des Royal Scottish National Orchestra. 2022/23 widmete der Wiener Musikverein Elim Chan eine dreiteilige Portraitreihe, die neben ihrem Debüt bei den Wiener Symphonikern auch Konzerte mit dem ORF Radio-Symphonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen umfasste.

Der international von Publikum und Kritik gleichermaßen mit Begeisterung rezipierte Pianist Igor Levit, geboren in Nizhni Nowgorod, Russland, absolvierte seine musikalische Ausbildung mit Auszeichnung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. In den vergangenen Spielzeiten präsentierte er den vollständigen Zyklus der Klaviersonaten Beethovens u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, dem Musikfest Berlin, der Elbphilharmonie in Hamburg und in der Wigmore Hall in London. Er arbeitet regelmäßig mit dem Cleveland Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und mit den Wiener Philharmonikern zusammen.
Für seine über das Internet verbreiteten Hauskonzerte im Pandemie-Frühling 2020 als »Zeichen der Hoffnung und des Gemeinsinns in Zeiten von Isolierung und Verzweiflung sowie für sein Engagement gegen Antisemitismus« wurde ihm der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Igor Levit ist darüber hinaus »Artist of the Year 2020« der Gramophone Classical Music und erhielt eine Grammy-Nominierung in der Kategorie »Best Classical Instrumental Solo«. Er ist Künstlerischer Leiter der Kammermusikakademie sowie des Standpunkte Festivals in Heidelberg und hat an seiner ehemaligen Universität seit 2019 eine Professur für Klavier inne.


ABONNEMENTKONZERT IV
Montag, 15. Januar 2024 19.00 Staatsoper Unter den Linden
Dienstag, 16. Januar 2024 20.00 Philharmonie Berlin

Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.


Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.