22. Mai Publikumspremiere: Leoš Janáčeks JENŮFA in der Regie von Damiano Michieletto ist erstmals live für Publikum zu erleben. Mit Asmik Grigorian, die in der Titelpartie ihr Hausdebüt gibt, und unter der musikalischen Leitung von Thomas Guggeis

Ab 22. Mai ist Leoš Janáčeks JENŮFA in der Regie von Damiano Michieletto erstmals live für Publikum in der Staatsoper Unter den Linden zu erleben – unter der musikalischen Leitung von Thomas Guggeis, mit Asmik Grigorian, die in der Titelpartie ihr Hausdebüt gibt und mit Evelyn Herlitzius als Küsterin.

Die rigiden Moralvorstellungen einer Dorfgemeinschaft setzen eine junge Frau unter Druck: Jenůfa ist schwanger von ihrem Geliebten Števa, der sich jedoch von ihr abwendet und sein Heiratsversprechen zurückzieht. Nachdem das Kind das Licht der Welt erblickt hat, bangt auch ihre Stiefmutter, die Küsterin des Dorfes, um Jenůfas Ruf und ihre eigene Zukunft. Als sich mit Laca ein weiterer Heiratskandidat anbietet, kommt ihr der Gedanke, dass ein Leben ohne das Kind für sie alle besser wäre … Gesellschaftliche Themen, die in Janáčeks Oper von 1904 unter die Haut gehen und in ihrer Tragik und Brisanz auch heute nicht an Aktualität verloren haben. Regisseur Damiano Michieletto fokussiert sich in seiner Inszenierung ganz auf die Figuren und ihre Psychologie. Mit klaren, strengen Bildern über äußere und innere Kälte treibt er JENŮFA jegliche Folklore aus. Die Neuproduktion findet nun endlich vor Publikum statt, nachdem sie im Februar 2021 pandemiebedingt als Fernseh- und Hörfunkübertragung sowie im Stream realisiert wurde.In der Premierenkritik der Übertragung hieß es im Bayerischen Rundfunk: »Was die Staatsoper Unter den Linden an diesem Abend präsentiert hat und hoffentlich bald auch vor Publikum spielen wird, ist künstlerisch nicht zu übertreffen.«

Die Musik Janáčeks packt durch enorme Dynamik, rhythmische Kraft und klangliche Vielfalt. Psychologische Extremzustände werden mit ungeheurer Wucht hörbar und das Unfassbare musikalisch unmittelbar erlebbar. Mit der Staatsoper Unter den Linden verbindet JENŮFA (auf Tschechisch »Její pastorkyňa« – »Ihre Stieftochter«) eine besondere Beziehung, denn die Berliner Erstaufführung 1924 brachte dem Werk den endgültigen Durchbruch auf deutschen Bühnen.  

Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian wird als »one of the fiercest dramatic talents in the field« und »a soprano with a bottomless appetite for risk« (The New York Times) gefeiert. Sie war Gründungsmitglied des Vilnius City Opera und wurde zweimal mit dem Golden Stage Cross ausgezeichnet. 2016 erhielt sie bei den International Opera Awards als beste Nachwuchssängerin, 2019 folgte die Auszeichnung als Sängerin des Jahres. Sie wurde bei den Österreichischen Musiktheaterpreisen 2019 für ihre Darbietung in »Salome« bei den Salzburger Festspielen als beste Hauptrolle ausgezeichnet. Im März erschien unter dem Titel »Dissonance« ihre Aufnahme von Rachmaninow-Liedern mit dem Pianisten Lukas Genusias und im April kam der Dokumentarfilm »Fuoco Sacro« von Jan Schmidt-Garre in die Kinos, bei dem sie eine der drei portraitierten Sängerinnen war. Nun ist Asmik Grigorian erstmals auf der Bühne der Staatsoper Unter den Linden zu erleben.

Mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnányi bei der Neuproduktion von SALOME an der Staatsoper Unter den Linden sorgte Thomas Guggeis international für großes Aufsehen und trägt seit 2020/21 den Titel Staatskapellmeister an diesem Opernhaus. Ab der Spielzeit 2023/24 wird er Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt. Aktuell leitet Thomas Guggeis die Europatournee des West-Eastern Divan Orchestra, die er für Daniel Barenboim übernommen hat, anschließend wird er an der Staatsoper Unter den Linden drei Vorstellungen von Otto Nicolais DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR dirigieren (15., 18., 20. Mai), bevor er ab dem 22. Mai bei JENŮFA am Pult der Staatskapelle Berlin zu erleben ist.

Neben Asmik Grigorian in der Titelpartie und Evelyn Herlitzius (Die Küsterin Buryjovka) zählen zum Ensemble: Hanna Schwarz (Die alte Buryjovka), Stephan Rügamer (Laca Klemeň), Alexey Dolgov (Števa Buryja), Jan Martiník (Altgesell), David Oštrek (Richter), Natalia Skrycka (Frau des Richters), Evelin Novak (Karolka), Adriane Queiroz (Barena), Victoria Randem (Jano) sowie Ema Nikolovska (Schäferin) und Clara Nadeshdin (Base), die beide zum von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung geförderten Internationalen Opernstudio gehören. Darüber hinaus singt der Staatsopernchor, einstudiert von Martin Wright. Es spielt die Staatskapelle Berlin. Das Bühnenbild hat Paolo Fantin entworfen, die Kostüme stammen von Carla Teti.

Eine Pressekarte für die Publikumspremiere oder eine der Folgeveranstaltungen reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über: pressoffice@staatsoper-berlin.de.

JENŮFA
Oper in drei Akten (1904)
Musik und Text von Leoš Janáček nach dem gleichnamigen Schauspiel von Gabriela Preissová
Publikumspremiere am 22. Mai 2022
Weitere Vorstellungen:
26. und 29. Mai sowie 5. und 10. Juni 2022

Vorwort jeweils 45 Minuten vor Beginn.

Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.