Il Primo Omicidio

ORATORIUM IN ZWEI TEILEN (1707)

MUSIK VON

Alessandro Scarlatti

Das Böse kennt keinen Trost. Kain erschlägt seinen Bruder Abel und begeht damit den ersten Mord in der Geschichte der Menschheit. Die Empfindung von Neid, Ungleichheit und Ungerechtigkeit als Ursprung unmoralischen Handelns und Selbstjustiz ist das Thema von »Il Primo Omicidio«. In der Inszenierung von Romeo Castellucci wird das selten aufgeführte Werk zur Meditation über die Bedingung des Menschseins.

Die Arbeiten des italienischen Regisseurs sind geprägt von einer kraftvoll suggestiven Bildsprache, in welcher Musik, Licht und Bildende Kunst miteinander verschmelzen. Mit dem 1707 in Venedig uraufgeführten Oratorium »Il Primo Omicidio ovvero Caino« von Alessandro Scarlatti setzt sich Castellucci nach »Moses und Aron« erneut mit einem biblischen Stoff auseinander: die Geschichte von Kain und Abel steht im Zentrum des Librettos von Pietro Ottoboni, das die Konsequenzen der Vertreibung aus dem Paradies weiter schreibt. Der italienische Komponist Alessandro Scarlatti gilt mit seinem vielfältigen Œuvre als wegweisender Reformer der Barockmusik, der viele seiner Zeitgenossen dazu inspirierte, neue musikalische Wege zu bestreiten. Er entwickelte die vorherrschende Opernpraxis weiter und schuf die Vorläufer des Streichquartetts und der klassischen Sinfonie. Lange Zeit war »Il Primo Omicidio« von der Bildfläche verschwunden. Erst 1964 wurde die Partitur wieder aufgefunden und erlebt seitdem eine Renaissance.

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