L’incoronazione di Poppea
Opera musicale in einem Prolog und drei Akten (1642)
Musik von Claudio Monteverdi
Text von Giovanni Francesco Busenello
Medien
Ein Tag am Hofe Kaiser Neros im Jahre 62 n. Chr.
Ein Streit darüber, ob Tugend oder allein die Gunst des Schicksals den Aufstieg in höchste Sphären ermöglicht, wird jäh unterbrochen, als die Liebe ins Spiel kommt: Noch heute werde sich zeigen, dass allein die Liebe den Lauf der Welt bestimmt.
Von Eifersucht gequält beschwört Otho die Schönheit seiner Geliebten Poppea, mit der sich gerade Nero vergnügt.
Zwei Soldaten der kaiserlichen Palastwache mokieren sich über Neros Herrschaft und die Mächtigen im Reich.
Poppea zögert Neros Abschied soweit als möglich hinaus – bis er erklärt, ihre Liebe müsse geheim bleiben bis Octavia verbannt ist.
Poppea hofft, Kaiserin zu werden. Arnalta warnt sie davor, sich zu viel von ihrer Verbindung mit Nero zu erhoffen.
Octavia klagt über Neros Verhalten. Ihre alte Amme empfiehlt der Kaiserin, sich einen Liebhaber zu nehmen.
Philosoph und Prinzenerzieher Seneca rät der Kaiserin, die Demütigungen tugendhaft zu ertragen. Ihr Diener rastet daraufhin aus und verhöhnt Seneca. Octavia bittet diesen, beim Volk ein gutes Wort für sie einzulegen.
Nero teilt Seneca mit, dass er Octavia verstoßen und Poppea heiraten will. Seneca argumentiert dagegen.
Poppea erinnert Nero an die gemeinsam verbrachte Liebesnacht. Er verspricht ihr, Seneca den Selbstmord zu befehlen und sie noch am gleichen Tag zur Kaiserin zu machen.
Otho wirft Poppea ihre Untreue vor. Sie erklärt ihm, dass sie ihn auf dem Weg zur Macht zurücklassen muss. Arnalta bedauert Otho. Otho ruft sich selbst zur Ordnung.
Die kaiserliche Hofdame Drusilla liebt Otho seit langem. Er entscheidet, ihre Liebe erwidern zu wollen, doch sein Herz gehört noch immer Poppea.
Ein Vertrauter Neros überbringt Seneca den Befehl zum Selbstmord. Seneca erklärt sich zu diesem bereit. Seine Schüler fordern ihn vergeblich auf, am Leben zu bleiben.
Octavias Diener und Zofe Damigella entdecken die Freuden der Liebe.
PAUSE
Nach Senecas Tod fordert Nero Lucan auf, mit ihm zu singen. Das gemeinsame Singen von Poppeas Schönheit artet aus.
Otho gibt sich seiner Eifersucht hin und überlegt Poppea zu töten.
Octavia zwingt Otho zu einem Mordversuch an Poppea.
Von Drusillas überschwänglicher Liebe zu Otho provoziert attackiert Octavias Diener die alte Amme. Diese denkt über die Vergänglichkeit nach.
Otho erzählt Drusilla, dass er Poppea töten wird und erneuert seinen Liebesschwur. Drusilla gibt ihm für den Mord ihre Kleider.
Poppea beschwört die Hilfe Amors bei der Verwirklichung ihres Plans, Kaiserin zu werden. Arnalta singt sie (und sich selbst) in den nachmittäglichen Schlaf. Als Otho Poppea töten will, wird sie von Amor beschützt. Den fliehenden Otho hält Arnalta für Drusilla.
Amor verkündet, dass er Poppea nun zur Kaiserin machen wird.
Arnalta beschuldigt Drusilla des Mordversuchs an Poppea. Drusilla beharrt zunächst auf ihrer Unschuld, gesteht dann aber, um an Othos Stelle zu sterben. Davon will dieser jedoch nichts wissen. Als beide behaupten, für den Mordversuch verantwortlich zu sein, verbannt Nero Otho. Drusillas Wunsch, ihn zu begleiten, wird erfüllt. Auch Octavia wird als Anstifterin die Verbannung angekündigt.
Nero schwört, Poppea noch an diesem Tag zur Kaiserin zu machen.
Arnalta freut sich auf den sozialen Aufstieg ihrer Herrin und ihren eigenen.
Octavia verabschiedet sich tränenreich von Rom.
Poppea ist gekrönt und wird als Kaiserin gepriesen.
Poppea und Nero feiern ihre Lust aufeinander.
»Das ist Musiktheater von Spitzenrang.«
FAZ, 11. Dezember 2017
»Mit dem lockend sanften Bariton von Gyula Orendt als Lukan, dem salbungsvollen Bass von Franz-Josef Selig als Seneca und dem hoheitsvoll strahlenden Mezzosopran von Katharina Kammerloher als Kaiserin Octavia sind auch die weiteren Rollen so exzellent besetzt, wie sich das nur wenige Opernhäuser derzeit leisten können.«
FAZ, 11. Dezember 2017
»Hier gibt es kein Entkommen, bittet Höckmayr die Figuren zur Gesellschaftsaufstellung – in den prächtigen Barock-trifft-heute-Kostümen Julia Röslers. Der Rest sind Pose und Spiel. Das ist hervorragend gemacht, weil im Hintergrund immer etwas passiert, was die Charaktere schärft, kleine Gesten, Gespräche, Tändeleien. Vorne aber regieren die Affekte – und die Musik.«
Berliner Morgenpost, 11. Dezember 2017
»Die Akademie für Alte Musik arbeitet wie Höckmayr mit Überblenden, Zuspitzungen, flirrenden Rhythmen. Dirigent Diego Fasolis gewinnt den plauderhaften Rezitativ-Begleitungen am Cembalo ironische Pointen ab, lässt gleich darauf die Musik in unendlich schmerzlicher, wissender Schönheit aufblühen.«
Berliner Morgenpost, 11. Dezember 2017
»Auch auf der Bühne herrscht vollendetes Alte-Musik-Glück. Allen voran bei Anna Prohaskas Poppea, einer bildschönen Verführerin und Spielerin, deren Zierrate betören, weil sie bei aller Kunstfertigkeit wie das Natürlichste von der Welt klingen. Kein Wunder, dass ihr Nerone verfällt, den Star-Countertenor Max Emanuel Cencic als eitlen Giftzwerg anlegt, stimmlich aber mit kulinarisch-süßer Schlagkraft ausstattet. Auch Franz-Josef Selig, Mark Milhofer, Katharina Kammerloher, Xavier Sabata sind großartig. Hingehen!«
Berliner Morgenpost, 11. Dezember 2017