Don Giovanni
Dramma giocoso in zwei Akten (1787)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Lorenzo Da Ponte
Medien
ERSTER AKT
Leporello ist des Wartens auf Don Giovanni, der sich einem Liebesabenteuer hingibt, überdrüssig. Doch gerade als er gehen will, gibt es Schwierigkeiten. Zwischen Donna Anna und Don Giovanni kommt es zum Streit; unvermutet taucht auch noch Annas Vater, der Komtur, auf, der die Ehre seiner Tochter verteidigen will. Anna ahnt die Gefahr für ihren Vater und eilt weg, um Hilfe zu holen. Es kommt zum Duell zwischen dem Komtur und Don Giovanni. Leporello verhilft Don Giovanni zur Flucht.
Als Anna mit ihrem Verlobten, Don Ottavio, zurückkehrt, findet sie ihren Vater in einer Blutlache. Anna versucht, das Vorgefallene zu fassen und fordert von Ottavio, ihren Vater zu rächen.
Leporello wirft Don Giovanni vor, unverantwortlich gehandelt zu haben. Ungehalten über dessen Vorwürfe, ist Giovanni bereits in Gedanken bei einer neuen Eroberung.
Als eine weibliche Stimme zu vernehmen ist, die erzürnt die Untreue ihres Mannes beklagt, ist Giovanni sogleich bereit, die Unglückliche zu trösten. Erst im letzten Moment erkennt er, dass die Unbekannte Donna Elvira ist, die er einst geheiratet und dann verlassen hat. Zunächst versucht er sie zu beruhigen, überlässt es dann aber Leporello, sie über sein Liebesleben aufzuklären. Elvira bleibt gebrochen zurück, doch entschließt sie sich, die ihr angetane Schmach zu rächen.
Giovanni und Leporello treffen auf eine Hochzeitsgesellschaft. Die junge Braut Zerlina erregt Giovannis Interesse. Er beauftragt Leporello, ihren Bräutigam Masetto und die übrigen Gäste zu entfernen, um mit ihr allein sein zu können. Wutentbrannt muss Masetto mit ansehen, wie seine Braut Giovanni folgt.
Leicht kann Giovanni Zerlinas Skrupel bezüglich Masetto zerstreuen, als er ihr verspricht, sie zu heiraten; sie kann seinen Verführungskünsten nicht widerstehen. Bevor Giovanni jedoch ans Ziel seiner Wünsche gelangt, entdeckt Elvira das Paar und verunsichert Zerlina mit ihren Anklagen gegenüber Giovanni so sehr, dass diese die Flucht ergreift.
Verärgert über das Scheitern seiner Pläne, trifft Giovanni zu seinem Verdruss auch noch auf Anna und Ottavio, die an seine Freundschaft appellieren. Nicht wissend, ob Ottavio von seinem nächtlichen Zusammentreffen mit Anna ahnt, verspricht er die von ihm geforderte Unterstützung.
Erneut erscheint Elvira und sorgt für Verwirrung, indem sie Giovanni der Untreue beschuldigt. Ottavio ist angesichts dieser Vorwürfe ratlos. Anna begreift die Verzweiflung der ihr fremden Frau, die von Giovanni kurzerhand für verrückt erklärt wird. Als sich Giovanni mit ihr entfernt hat, sprudelt das Bekenntnis von Annas Lippen: Sie beschuldigt Giovanni nicht nur der versuchten Vergewaltigung, sondern auch des Mordes an ihrem Vater. Bestrebt, seine Braut zu beruhigen, will Ottavio die Wahrheit herausfinden.
Leporello berichtet Giovanni, was in der Zwischenzeit vorgefallen ist. Nur mit knapper Not ist es ihm gelungen, zunächst Zerlina, dann Elvira davon abzuhalten, die Stimmung durch ihr Auftauchen zu trüben. Ungerührt verlangt Giovanni, die Hochzeitsgesellschaft bei Laune zu halten, womöglich noch mehr Mädchen einzuladen. Sein Verlangen, sich zu vergnügen, ist grenzenlos.
Zerlina, zu Masetto zurückgekehrt, versucht dessen Vorwürfe, sie habe ihn schon am Tag ihrer Hochzeit betrogen, zu entkräften. Kaum ist er bereit, sich mit ihr zu versöhnen, hören sie die Stimme Giovannis. Zerlinas ängstliche Reaktion entfacht erneut Masettos Eifersucht. Trotz ihrer Bitte, sie nicht allein zu lassen, versteckt sich Masetto, um herauszufinden, wie es zwischen seiner Braut und Giovanni bestellt ist. Bevor es zu einer weiteren Annäherung kommt, siegt seine Eifersucht und er tritt dazwischen. Don Giovanni überspielt die Situation und gibt vor, mit ihnen ihre Hochzeit gebührend feiern zu wollen.
Ottavio, in Begleitung Annas und Elviras, will herausfinden, ob Giovanni die von den Frauen eingeklagten Verbrechen wirklich begangen hat. Sie geraten unter die Gäste, die von Leporello abgelenkt werden, um Giovanni erneut die Gelegenheit zu verschaffen, Zerlina – diesmal gewaltsam – ihrem Bräutigam zu entführen. Ihre gellenden Hilfeschreie bringen die Gesellschaft auf die Spur der beiden. Schockiert werden sie Zeugen des Vorgefallenen. Giovanni versucht, seine Schuld auf Leporello abzuschieben. Niemand glaubt ihm mehr. Von allen Seiten bedrängt, flieht Giovanni vor seinen Widersachern.
ZWEITER AKT
Wild entschlossen, sich endgültig von Giovanni zu trennen, bringt es Leporello letztlich doch nicht über sich, Giovanni seinem Schicksal zu überlassen. Für Leporellos Bitte, von nun an wenigstens von den Frauen zu lassen, hat Giovanni nur Hohn übrig. Als erneut Elvira auftaucht, umgarnt er sie mit schönen Worten, zwingt dann aber Leporello, mit dem er schnell die Kleider getauscht hat, seine Rolle zu übernehmen. Elvira fällt auf den Schwindel herein und folgt Leporello in der Annahme, ihren Mann zurückerobert zu haben.
Giovanni, Elviras endlich ledig, träumt von neuem Liebesglück, da wird er von Masetto gestört, der mit seinen Freunden auf der Suche nach Giovanni ist, um sich zu rächen. Giovanni gibt sich als Leporello aus. Mit dem Versprechen, sich an der Jagd auf Giovanni zu beteiligen, gelingt es ihm, Masetto die Waffen zu entwenden. Nachdem er ihn zusammengeschlagen hat, findet Zerlina den Verletzten.
Elvira, noch immer der Meinung, wieder mit ihrem Mann zusammen zu sein, genießt die Versöhnung; Leporello versucht der Situation zu entkommen, doch Anna, Ottavio, Masetto und Zerlina – weiterhin auf der Suche nach Giovanni – verhindern seine Flucht. Im Glauben, endlich Giovannis habhaft geworden zu sein, wollen sie Rache nehmen. Elvira bittet um Gnade für ihren Mann. Da gibt sich Leporello zu erkennen und bekennt, dass Giovanni ihn in diese Rolle gezwungen habe. Den Verfolgern, deren Verwirrung Leporello zur Flucht nutzt, wird offenbar, dass sie abermals getäuscht worden sind. Für Ottavio ist nun der letzte Zweifel an der Täterschaft Don Giovannis beseitigt, und er beschließt, für dessen Bestrafung zu sorgen.
Trotz des an ihr begangenen Verrats bangt Donna Elvira um Don Giovanni – sie ahnt sein nahes Ende. Giovanni amüsiert es, Leporello von der Begegnung mit einer Frau zu erzählen, die geglaubt habe, er sei Leporello. Da vernehmen sie eine Stimme, die droht, Giovannis Leben ein Ende zu setzen. Giovanni vermutet einen Scherz und versucht, die Herkunft der Stimme auszumachen. Leporello ist überzeugt, dass es nur der Komtur sein kann, der gekommen ist, um Rechenschaft von Giovanni zu verlangen. Wenn dem so sei, so solle Leporello ihn doch zum Essen einladen, fordert Giovanni. Als dieser sich weigert, spricht Giovanni selbst die Einladung aus. Die Stimme sagt zu.
Ottavio verspricht Anna, dass die Strafe an Giovanni bald vollzogen werde und drängt auf die Hochzeit. Anna weicht ihm aus.
Giovanni, in Erwartung des kommenden Todes, lässt sich von Leporello bedienen: Ein üppiges Mahl soll serviert werden. Noch einmal dringt Elvira zu Giovanni vor. Um sein Leben fürchtend, bittet sie ihn, sich zu ändern – vergeblich. Er ist bereit, die Konsequenzen seines Tuns zu tragen und den Tod zu akzeptieren.
»Donnerwetter! Geradezu auf den letzten Drücker der Opernsaison strahlt ihr Höhepunkt auf: der 'Don Giovanni' Mozarts in der Staatsoper.«
Berliner Morgenpost, 26. Juni 2012
»Guths Inszenierung ist spannend bis zum Schluss. Was die Figuren machen (es wird von allen grandios gespielt), bezwingt in jedem Moment.«
Berliner Zeitung, 26. Juni 2012
»Wenn Daniel Barenboim den Taktstock zum ersten gewaltigen Musikschlag erhebt, meint man geradezu, die Türen zu einer Neudeutung des unsterblichen Werkes aufspringen und sich geschlagene dreieinhalb Stunden lang nicht mehr schließen zu hören.«
Berliner Morgenpost, 26. Juni 2012
»Claus Guth inszeniert seinen „Don Giovanni“ als mega-spannendes Beziehungsdrama im dunklen Wald. Keine Sekunde langweilig. Allerdings auch wegen der hohen musikalischen Qualität dieser Mozart-Premiere im Schiller Theater. Dafür sorgen Daniel Barenboim, die Staatskapelle und ein herausragendes Sängerensemble.«
B.Z., 25. Juni 2012
»Maltmans Bariton bleibt bis zum Schluss kräftig, markant, dämonisch.«
Tagesspiegel, 26. Juni 2012
»Daniel Barenboim und die Staatskapelle präsentieren ihrerseits einen feurigen, lebendig ausgestalteten Mozart.«
Tagesspiegel, 26. Juni 2012
»Christian Schmidt hat das aufwendige, auf der Drehbühne immer wieder rotierende Waldbühnenbild gebaut. Man kann sich nicht satt an ihm sehen, so spektakulär ist es ausgefallen.«
Berliner Morgenpost, 26. Juni 2012
»Durch dieses Gefühls-Dickicht sang und spielte sich das Ensemble hinreißend komisch (Schrott) und leidenschaftlich (Dorothea Röschmann als Donna Elvira).«
BILD, 25. Juni 2012
»Die Aufführung mündet in Großartigkeit und erringt sich endlosen Jubel.«
Berliner Morgenpost, 26. Juni 2012