Premiere

Die schweigsame Frau

„Die Oper ist ein Volltreffer, wenn vielleicht erst im 21. Jahrhundert“, so der Komponist Richard Strauss im Jahr 1915 während der Probenarbeit zu seiner Oper Die schweigsame Frau. In dieser dunklen Zeit gelang ihm ein Werk von hoher kompositorischer Virtuosität und gelöster Heiterkeit. Seit ihrer Uraufführung an der Semperoper 1935 war Die schweigsame Frau in Berlin nur ein einziges Mal Anfang der 1990er-Jahre an der Komischen Oper zu erleben.

Erstmals bringt die Staatsoper Unter den Linden Richard Strauss’ selten gespielte Opernkomödie Die schweigsame Frau auf die Bühne – mit Christian Thielemann am Pult der Staatskapelle Berlin, der dieses Stück zum ersten Mal einstudiert und damit als Generalmusikdirektor seine erste Neuproduktion Unter den Linden präsentiert. Der Theater- und Opernregisseur Jan Philipp Gloger gibt sein Hausdebüt mit dieser musikalisch komplexen und szenisch ereignisreichen Oper, die unterhaltsames Musiktheater mit inhaltlicher Tiefe verbindet.

Stefan Zweig verfasste das Libretto zu Die schweigsame Frau in einer wechselseitig inspirierenden Zusammenarbeit mit Richard Strauss – nach einer Komödie von Ben Jonson aus der Shakespeare-Zeit. Entstanden ist ein sprachlich herausragender, spürbar ausdifferenzierter und zugleich humoristischer Text, voller markanter Charaktere, Tempo und Witz, aber auch von Nachdenklichkeit und Ernst. Für Christian Thielemann gehört das Libretto zu den besten Texten einer Strauss-Oper – und die Musik zeigt sich auf gleicher Höhe wie in seinen besonders prominenten, vielgespielten Werken.

Für seine erste Arbeit an der Staatsoper widmet sich Jan Philipp Gloger insbesondere zwei Themen: (Alters-)Einsamkeit und Wohnraumknappheit – gerade in Berlin ein reales Problem. Sir Morosus, die Hauptfigur, wird als sozialphobischer Eigenbrötler inszeniert, der allein in einer großen Charlottenburger Altbauwohnung lebt. Durch die Konfrontation mit einer Theatertruppe, die nach reichlichem Verwirrspiel bei ihm einzieht, findet er wieder Anschluss an die Welt und die Gesellschaft. Glogers Regiehandschrift ist geprägt vom Figurentheater und der Schule Dieter Dorns und verbindet Realismus mit Phantasie. 
Ben Baur entwirft dazu ein hyperrealistisches Bühnenbild mit einem detailreichen Wohnhaus; Justina Klimczyk arbeitet in ihren Kostümen mit vielen Zitaten und Referenzen – vom Rokoko bis zu Robert Wilson.

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Die Titelrolle des Sir Morosus singt Peter Rose – ein besonderer Reiz für den britischen Bass, der als 64-Jähriger genau dem Alter seiner Rolle entspricht. An seiner Seite singen und spielen Brenda Rae als die „schweigsame“ Aminta, Samuel Hasselhorn als Barbier Schneidebart und Iris Vermillion als Haushälterin, Siyabonga Maqungo ist als Neffe Henry Morosus zu erleben. Weitere Partien übernehmen Serafina Starke (Isotta), Rebecka Wallroth (Carlotta), Dionysios Avgerinos (Morbio), Manuel Winckhler (Vanuzzi) und Friedrich Hamel (Farfallo), allesamt aktuelle bzw. ehemalige Mitglieder des Internationalen Opernstudios der Staatsoper. Es singt der Staatsopernchor, einstudiert von Dani Juris. Florian Hurler ist zuständig für die Choreografie, für Licht und Video zeichnen Tobias Krauß und Leonard Wölfl verantwortlich.

Die Premiere am 19. Juli 2025 um 18.00 Uhr wird live auf rbb radio3 übertragen.

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Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.