Eine Chronik mit wichtigen Ereignissen und Entwicklungen
1821-2023

1821


Die Uraufführungen zweier bedeutender Opernwerke markieren die Geburtsstunde des heutigen Staatsopernchores – Gaspare Spontinis »Olimpia« im Opernhaus Unter den Linden (14. Mai 1821) sowie Carl Maria von Webers »Der Freischütz« im neuen Schinkelschen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (18. Juni 1821). Gut 50 Damen und Herren werden an der Königlichen Hofoper fest angestellt, um fortan einen professionellen Opernchor zu bilden.

1826


Bei der Berliner Erstaufführung von Beethovens 9. Sinfonie im Schauspielhaus wirkt neben der Königlichen Kapelle und Solist:innen der Hofoper auch der Opernchor mit.

1833


Mit Heinrich Marschners »Hans Heiling« erlebt ein weiteres Schlüsselwerk der deutschen romantischen Oper im Haus Unter den Linden seine Uraufführung. An zentraler Stelle ist auch der Chor der Hofoper mit dabei.

1843


Im Rahmen eines von Hector Berlioz dirigierten Benefizkonzerts zu seinen Gunsten erklingen Offertorium und Dies irae aus dessen »Grand Messe des Morts«, gesungen vom Chor der Hofoper, unterstützt von zahlreichen Laiensänger:innen.

1844


Richard Wagner dirigiert die Berliner Erstaufführung seines »Fliegenden Holländer« im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Große Aufgaben für den Chor der Hofoper hält auch die Aufführung von Händels Oratorium »Israel in Ägypten« bereit, einstudiert und geleitet von Felix Mendelssohn Bartholdy.

1849


Ein weiteres Mal ist der Staatsopernchor bei der Uraufführung einer erfolgreichen romantischen Oper beteiligt: bei den »Lustigen Weibern von Windsor« des Berliner Hof- und Domkapellmeisters Otto Nicolai.

1850


Meyerbeers Grand Opéra »Der Prophet« ist erstmals in Berlin zu sehen und zu hören. Die bereits seit den 1830er Jahren bestehende Meyerbeer-Tradition der Hofoper wird wesentlich auch von deren Chor getragen.

1856


»Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg« ist das dritte Werk Richard Wagners, das in Berlin zur Aufführung kommt. Drei Jahre darauf gelangt »Lohengrin« auf die Bühne.

1857


Mit »Der Troubadour« wird erstmals eine Oper Giuseppe Verdis im Haus Unter den Linden gespielt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wird das Verdi-Repertoire schrittweise erweitert, wobei auch der Opernchor gewichtigen Anteil hat.

1870


Zum ersten Mal sind in Berlin Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« zu erleben. Wiederholt wird dieses Werk, das für den Chor große Aufgaben bereithält, zu besonderen Anlässen gespielt werden.

1876


Die Berliner Erstaufführung von Verdis »Messa da Requiem« unter Robert Radecke bietet dem Chor eine Plattform, sein Können auch abseits der Bühne unter Beweis zu stellen.

1889


Die erste zyklische Aufführung der zehn großen Wagner-Werke vom »Rienzi« bis zur »Götterdämmerung« unter Hofkapellmeister Joseph Sucher ist eine besondere Bewährungsprobe für den Opernchor.

1891-1919


Felix von Weingartner und Richard Strauss sind für fast drei Jahrzehnte die Hauptdirigenten der Hofkapellenkonzerte. Einmal pro Saison wird traditionell mit dem Opernchor Beethovens 9. Sinfonie aufgeführt, zumeist zum Abschluss der Spielzeit. Bei einigen Vorstellungen sind auch die Mitglieder der Königlichen Chorschule mit dabei.

1892


Felix von Weingartner dirigiert Beethovens »Missa solemnis«, mit Solist:innen der Königlichen Oper und dem Chor des Hauses. Vier Jahre später bringt er Brahms‘ »Ein deutsches Requiem« zur Erstaufführung Unter den Linden.

1895-1905


Karl Muck, ebenfalls im Amt eines Generalmusikdirektors stehend, leitet im Rahmen von Sonderkonzerten der Hofkapelle und des Chors der Hofoper eine Reihe großer oratorischer Werke, u. a. Händels »Josua«, Haydns »Die Jahreszeiten«, Liszts »Die Legende von der Heiligen Elisabeth sowie die beiden Requiem-Kompositionen von Mozart und Brahms.

1907


Der seit 1899 im Haus Unter den Linden aktive, 1910 zum »ersten Chordirigenten« ernannte Hugo Rüdel tritt erstmals bei einem Konzert der Hofkapelle in Erscheinung; er dirigiert ein Kyrie von Mozart und eine Hymne von Strauss mit dem Opernchor. Durch Rüdel wird auch die Verbindung des Chors mit den Bayreuther Festspielen intensiviert.

1911


Bei der Erstaufführung von Mahlers 3. Sinfonie in ihrer kompletten Werkgestalt singen die Damen des Opernchors sowie die Knaben des Königlichen Domchors unter der Leitung von Richard Strauss.

1915-1917


Als Leiter des Königlichen Opernchors bringt Hugo Rüdel einige große Oratorien zur Aufführung, u. a. Händels »Judas Maccabäus« und »Samson«.

1918


Im Zuge der Novemberrevolution werden aus Hofoper, Hofkapelle und Hofopernchor die unter der Trägerschaft und administrativen Verantwortung des preußischen Kultusministeriums stehenden Institutionen Staatsoper, Staatskapelle und Staatsopernchor.

1925


Bei der Uraufführung von Alban Bergs »Wozzeck« unter der musikalischen Leitung des seit zwei Jahren amtierenden GMD Erich Kleiber ist auch der Staatsopernchor beteiligt. Die kontrovers aufgenommene Premiere zählt zu den legendären Leistungen der »Weimarer Kultur«.

1927-1931


In der Staatsoper am Platz der Republik (der sogenannten »Krolloper«) initiiert der mit weitgehender künstlerischer Autonomie ausgestattete Generalmusikdirektor Otto Klemperer ein innovatives Musiktheater. Daran Anteil hat auch ein eigenständiges Ensemble des Staatsopernchors, das u. a. bei den avancierten Produktionen von Beethovens »Fidelio« und Wagners »Holländer« beteiligt ist.

1928


Der dritte Akt von Wagners »Parsifal« wird mit der Staatskapelle und dem Staatsopernchor für die Schallplatte aufgezeichnet, dirigiert vom Bayreuth-Dirigenten Karl Muck.

1930


Mit »Christoph Columbus« wird ein monumentales Opernwerk des französischen Komponisten Darius Milhaud an der Staatsoper uraufgeführt, wiederum dirigiert von Erich Kleiber. Der Staatsopernchor meistert darin große Aufgaben.

1933


Nach ihrer Machtergreifung entlassen die Nationalsozialisten viele jüdische Ensemblemitglieder. Neben einer Reihe von prominenten Künstlern (u. a. GMD Otto Klemperer) werden auch Mitglieder des Staatsopernchors aus dem Dienst entfernt und oft in die Emigration getrieben.

1934


Als Nachfolger des im Jahr zuvor pensionierten Hugo Rüdel übernimmt Karl Schmidt das Amt des Chordirektors. In seinen Händen liegt fortan die Einstudierung der großen Werke des Repertoires und die künstlerische Weiterentwicklung des Chores.

1939


Die Uraufführung von Rudolf Wagner-Regénys Oper »Die Bürger von Calais« wird von Herbert von Karajan dirigiert. Für den Erfolg sorgt auch der Staatsopernchor.

1941


Die Staatsoper Unter den Linden wird durch Bomben zerstört – aus Prestigegründen wird aber ihr sofortiger Wiederaufbau beschlossen. Das Ensemble einschließlich des Chores spielt unterdessen (wie bereits zwischen 1926 und 1928) in der Krolloper und im Schauspielhaus und geht auf Gastspielreise.

1942


Ende des Jahres wird der Neubau mit einer Aufführung von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« eingeweiht, dirigiert von Wilhelm Furtwängler. Zugleich wird der 200. Jahrestag des Opernhauses gefeiert.

1943/44


Auf der Probebühne der Staatsoper werden mehrere Opern vom Reichsrundfunk aufgezeichnet: Wagners »Tristan und Isolde«, Verdis »Rigoletto« und Flotows »Martha«, jeweils mit der Staatskapelle und dem Staatsopernchor.

1945


Die Lindenoper wird im Februar abermals zerstört. Bis zum Kriegsende sind nur noch Konzerte mit Opernausschnitte ohne Beteiligung des Chores möglich. Chordirektor Karl Schmidt nimmt jedoch die musikalischen Geschicke der Staatsoper in die Hand. Er dirigiert sowohl das erste Nachkriegskonzert im Juni als auch das erste Konzert im August und die erste Opernpremiere im September (Glucks »Orpheus und Eurydike«) im Admiralspalast, der Interimsspielstätte der Staatsoper. Beide Male ist auch der Staatsopernchor beteiligt.

1951


Gleich zwei Fassungen der Lukullus-Oper von Paul Dessau auf den Spielplan: »Das Verhör des Lukullus« im März, nach ideologischen Grabenkämpfen dann die Neufassung unter dem Titel »Die Verurteilung des Lukullus« im Oktober. In diesem Monat findet auch eine Aufführung von Mahlers monumentaler 8. Sinfonie unter Hermann Scherchen im Admiralspalast statt, mit dem vereinigten Staatsopern- und Konzertchor.

1955


Anfang September wird die wieder aufgebaute Lindenoper mit Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« unter der Leitung des neuen GMD Franz Konwitschny eröffnet. Konwitschny dirigiert auch Festaufführungen mit Beethovens 9. Sinfonie, jeweils mit dem Staatsopern- und dem Konzertchor.

1959


Der Staatsopernchor ist bei der Uraufführung von Hanns Eislers »Deutscher Sinfonie« unter Walter Goehr beteiligt, einem Bekenntniswerk gegen Faschismus und Krieg.

1960


Zwei große Schallplattenproduktionen von Wagner-Opern unter Franz Konwitschny, »Der fliegende Holländer« und »Tannhäuser« stellen der Staatskapelle und dem Staatsopernchor ein hervorragendes künstlerisches Zeugnis aus.

1961


Nach dem Bau der Mauer am 13. August verlassen zahlreiche Künstler und Mitarbeiter aus den Westsektoren Berlins die Staatsoper. Auch der Staatsopernchor ist davon betroffen.

1962


Siegfried Völkel übernimmt das Amt des Chordirektor von Karl Schmidt.

1964


Der Österreicher Otmar Suitner wird in Nachfolge des 1962 verstorbenen Franz Konwitschny zum neuen Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper und zum Chefdirigenten der Staatskapelle berufen. Wiederholt bringt er auch chorsinfonische Werke in den von ihm geleiteten Konzerten zur Aufführung.

1971-1973


Die Chordirigenten Christian Weber und Detlef Steffen betreuen den Staatsopernchor bei einer Reihe von Neuproduktionen. Beide bleiben über mehrere Jahrzehnte dem Haus und seinem Chor verbunden.

1973


In Anwesenheit des Komponisten erlebt die Berliner Staatsoper erstmals Schostakowitschs »Katerina Ismailowa«, die Neufassung seiner »Lady Macbeth von Mzensk«. Wesentlich mit dabei ist auch der Staatsopernchor.

1974


Ernst Stoy wird Chordirektor des Staatsopernchors. Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten wird er die künstlerische Qualität des Ensembles prägen.

1976


Herbert Kegel dirigiert bei einem Sinfoniekonzert der Staatskapelle Pendereckis »Threnos – den Opfern von Hiroshima«, in Kombination mit Beethovens 9. Sinfonie.

1979


Konzertante Aufführungen von Pfitzners »Palestrina« unter GMD Otmar Suitner (mit Peter Schreier in der Titelpartie) versammeln zahlreiche Solist:innen des Ensembles sowie den Staatsopern- und Konzertchor.

1984


Im November ist auch der Staatsopernchor an den Eröffnungskonzerten im wieder aufgebauten Schinkel‘schen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt beteiligt. Herbert Kegel dirigiert Werke von Brahms, Dessau und Mozart.

1986


Mit Webers »Euryanthe«wird das drei Jahre lang modernisierte Opernhaus Unter den Linden wiedereröffnet, wesentlich auch vom Staatsopernchor mitgetragen.

1989


Am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, findet eine Aufführung von Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« im Opernhaus Unter den Linden statt.

1990


Für die CD-Aufnahme von Wagners »Parsifal«, die Daniel Barenboim mit den Berliner Philharmonikern realisiert, werden der Staatsopernchor und dessen Direktor Ernst Stoy verpflichtet. Dadurch kommen erste Kontakte zu Daniel Barenboim und der Staatsoper zustande.

1991


Am 30. Dezember unterzeichnet Daniel Barenboim seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden. Am gleichen Tag findet das erste gemeinsame Konzert mit der Staatskapelle und dem Staatsopernchor statt – zur Aufführung gelangt Beethovens 9. Sinfonie.

1992


Die erste Opernpremiere, die Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden dirigiert, gilt Wagners »Parsifal«. Erneut ist der Staatsopernchor an zentraler Stelle mit dabei. In den Jahren bis 2001 wird das Repertoire der zehn großen Wagner-Werke systematisch erarbeitet und in Inszenierungen von Harry Kupfer an der Staatsoper präsentiert.

1994


Mozarts »Zauberflöte« in den rekonstruierten Bühnenbildern Schinkels feiert Premiere, inszeniert von August Everding, dirigiert von Daniel Barenboim. Die seither fast 300 Aufführungen dieser Produktion wurden wesentlich vom Staatsopernchor mitgetragen.

1997-2001


Mit Beethovens »Fidelio« sowie den drei romantischen Opern Wagners, »Der fliegende Holländer«, »Tannhäuser« und »Lohengrin«, werden große CD-Produktionen mit dem Staatsopernchor, der Staatskapelle und Daniel Barenboim verwirklicht. Für die Einspielung des »Tannhäuser« werden Chor, Orchester und Dirigent mit dem Furtwängler-Preis ausgezeichnet.

1998


Eberhard Friedrich wird zum neuen Chordirektor ernannt. Seit 2000 leitet er auch den Bayreuther Festspielchor, in dem auch eine ganze Reihe von Sänger:innen des Staatsopernchors aktiv sind.

2002


Anlässlich der FESTTAGE werden die zehn Hauptwerke Wagners, vom »Holländer« bis zum »Parsifal« in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen einem staunenden Publikum vorgestellt. Dem Staatsopernchor kommt dabei eine zentrale Rolle zu.

2004


Mit Schönbergs »Moses und Aron« und Bizets »Carmen«, jeweils dirigiert von Daniel Barenboim, feiern zwei Werke mit besonders großen und anspruchsvollen Chorpartien Premiere. Der Staatsopernchor wird von der Zeitschrift »Opernwelt« zum »Chor des Jahres« gewählt.

2007


Zu den FESTTAGEN wird ein zehnteiliger Mahler-Zyklus präsentiert, bei dem alle vollendeten Sinfonien sowie ein Großteil der Orchesterlieder zur Aufführung kommen. Der Staatsopernchor tritt bei den Sinfonien Nr. 2, 3 und 8 in Erscheinung, dirigiert von Pierre Boulez.

2009


Anlässlich des 60. Jahrestags der Gründung der Bundesrepublik Deutschland treten Staatskapelle und Staatsopernchor am 23. Mai unter der Leitung von Daniel Barenboim mit Beethovens 9. Sinfonie vor dem Brandenburger Tor auf. Der Staatsopernchor wird mit dem Europäischen Chorpreis ausgezeichnet.

2010


Im Sommer folgt der Umzug der Staatsoper ins Schiller Theater, das während der dringend erforderlichen Sanierung des Hauses Unter den Linden für die kommenden sieben Jahre die Spielstätte der Staatsoper sein wird. Eröffnet wird das zum Opernhaus ertüchtigte traditionsreiche Schiller Theater mit der Uraufführung von Jens Joneleits Oper »Metanoia – über das Denken hinaus«, unter Mitwirkung des Staatsopernchores.

2011


Der Staatsopernchor ist an Neuproduktionen von zwei bedeutsamen Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts beteiligt: Bergs »Wozzecks« und Janáčeks »Aus einem Totenhaus«. Es inszenieren Andrea Breth und Patrice Chéreau, es dirigieren Daniel Barenboim und Simon Rattle.

2012


Im Kraftwerk Mitte initiiert Intendant Jürgen Flimm eine Aufführungsserie von Luigi Nonos »Azione scenica« »Al gran sole carico d’amore«, dirigiert von Ingo Metzmacher. Ein Pendant hierzu ist die Produktion von Emilio de‘ Cavalieris »Rappresentatione di Anima e di Corpo«, musikalisch geleitet von René Jacobs. Beide Male sind dem Staatsopernchor wichtige Aufgaben zugedacht.

2013


»AscheMOND oder The Fairy Queen« wird zu einer weiteren außergewöhnlichen Produktion, in der Alte Musik von Henry Purcell und Neue Musik von Helmut Oehring zusammengeführt werden, mit Choranteilen in größerem Umfang.

2014


Der Staatsopernchor wird für seinen Auftritt bei »Staatsoper für alle« auf dem Bebelplatz mit dem »Einzug der Gäste« aus Wagners »Tannhäuser« gefeiert. Martin Wright wird neuer Chordirektor.

2015


Zu Beginn der Saison 2015/16 werden Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«gespielt, die eigentlich zur Eröffnung der sanierten Lindenoper vorgesehen waren. Der Staatsopernchor tritt auch mit einer Darbietung von Rossinis »Petite Messe solennelle« hervor.

2016


Mit einer Neuinszenierung von Beethovens »Fidelio«lebt die Zusammenarbeit mit Harry Kupfer an der Staatsoper wieder auf, zwei Jahre später wird er letztmals an der Staatsoper inszenieren, Verdis »Macbeth«. Szenisch wie musikalisch ist der Staatsopernchor sehr präsent eingesetzt. Im Rahmen eines Abonnementkonzerts der Staatskapelle in der Philharmonie ist der Chor an Aufführungen von Elgars Oratorium »The Dream of Gerontius« beteiligt.

2017


Bei der Neuproduktion von Bizets »Les pêcheurs de perles« mit Wim Wenders als Regisseur und Daniel Barenboim als Dirigent wird der Staatsopernchor für seine Leistung gefeiert, wie schon zuvor bei Purcells »King Arthur« mit René Jacobs. Nach Beendigung der siebten Spielzeit im Schiller Theater zieht das gesamte Ensemble der Staatsoper im Sommer nach Berlin-Mitte zurück. Die erste Aufführung im umfassend sanierten und modernisierten Opernhaus Unter den Linden ist der von Jürgen Flimm inszenierte Musiktheaterabend »Zum Augenblicke sagen: Verweile doch!« mit Robert Schumanns »Szenen aus Goethes Faust«. Neben Solist:innen des Staatsopernensembles singen auch der Kinderchor und der Staatsopernchor. Das Live-Konzert auf dem Bebelplatz im Rahmen von »Staatsoper für alle« bringt Beethovens 9. Sinfonie.

2018


Mit Debussys »Le martyre de Saint-Sébastien« kommt ein selten gespieltes oratorisches Werk anlässlich der FESTTAGE zur Aufführung. Staatskapelle und Staatsopernchor wirken in bewährter Weise zusammen, dirigiert von Daniel Barenboim. Bei Rameaus Tragédie lyrique »Hippolyte et Aricie« unter der musikalischen Leitung von Simon Rattle unternimmt der Staatsopernchor einen erneuten Ausflug in die Welt der Barockmusik.

2019


Die FESTTAGE-Produktion von Prokofjews »Die Verlobung im Kloster« bringt als spektakuläres Schlussbild die Sänger:innen des Staatsopernchors in Kostümen ikonischer Opernfiguren.

2020


Nach der zweiten Aufführung der nach zehn Jahren Pause wieder aufgenommenen Inszenierung von »Carmen« kommt es im März zu einem ersten durch die Corona-Pandemie verursachten Lockdown. Eine von Rundfunk und TV aufgezeichnete »Geistervorstellung« kann noch realisiert werden, dann muss die musikalische Arbeit des Staatsopernchors zunächst pausieren. Bei der Streaming-Premiere von Wagners »Lohengrin« im Dezember ist das Ensemble erstmals wieder in größerer Besetzung aktiv.

2021


Die Corona-bedingt stark beeinträchtigte Spielzeit 2020/21 sieht den Staatsopernchor immerhin bei den Premieren von Janáčeks »Jenůfa«, Mozarts »Le nozze di Figaro« sowie Puccinis »La fanciulla del West«, letztere sogar vor Publikum. 2021 blickt der Staatsopernchor auf eine Geschichte von 200 Jahren zurück – mit einem Auftritt im Rahmen von »Staatsoper für alle« mit »Großen Opernchören«, einem Festkonzert gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim (u. a. mit einer Aufführung von Bruckners »Te Deum«) sowie einem Symposion im Apollosaal der Staatsoper.

2022

Bei der Neuproduktion von Puccinis »Turandot« beeindruckt der Staatsopernchor erneut mit besonderer klanglicher Präsenz. Die Premiere unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta wurde live auf den Bebelplatz übertragen, als Teil des diesjährigen »Staatsoper für alle«-Wochenendes im Juni. Beim neuen »Ring«, der im Oktober innerhalb von nur einer Woche komplett auf die Bühne der Staatsoper kommt, ist der Staatsopernchor bei der finalen »Götterdämmerung« dabei. Erstmals dirigiert Christian Thielemann, der im folgenden Jahr zum neuen Generalmusikdirektor des Hauses ernannt wird.

2023

Zu den FESTTAGEN ist der Staatsopernchor in der Philharmonie bei zwei Aufführungen von Beethovens »Missa solemnis« unter dem Dirigat von Jérémie Rhorer an zentraler Stelle beteiligt. Auch bei den Premieren von Mozarts »Idomeneo« und Straussʼ »Daphne« tritt das Ensemble in Erscheinung. Mit Aufführungen von Verdis »Don Carlo« (auch bei »Staatsoper für alle« übertragen und Cherubinis »Medea« wird Martin Wright nach zehnjähriger Tätigkeit als Chordirektor verabschiedet. Mit Beginn der Spielzeit 2023/24 nimmt Dani Juris, vormalig am Nationaltheater Mannheim tätig, seine Arbeit als Chordirektor auf, als Stellvertreter steht ihm Gerhard Polifka zur Seite. Mit den Premieren von Verdis »Aida« und Charpentiers »Médée« beweist der Staatsopernchor auch unter der neuen Leitung seine klangliche Qualität und stilistische Vielseitigkeit.