Les Contes d’Hoffmann
Am 16. November 2025 feiert Jacques Offenbachs fantastische Oper Les Contes d’Hoffmann an der Staatsoper Unter den Linden Premiere – in einer Inszenierung von Lydia Steier unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy. Mit dieser Produktion kehrt eines der faszinierendsten Werke des französischen Repertoires in einer neuen, bildstarken Lesart auf die Bühne Unter den Linden zurück. Zuletzt kam dieses bedeutende Werk der Opernliteratur im März 1987 hier zur Premiere.
In Les Contes d’Hoffmann, Offenbachs letzter und unvollendeter Oper, verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Realität, Liebe und Verlust, Kunst und Wahnsinn. Der Dichter Hoffmann, zugleich Erzähler und Getriebener, begegnet in seinen Erinnerungen drei Frauen – Olympia, Antonia und Giulietta. Sie alle sind Projektionen seiner Sehnsucht und münden in tragische Schicksale. In der Abfolge dieser Episoden entsteht das vielschichtige Porträt eines Künstlers, der zwischen Inspiration und Selbstzerstörung taumelt – eine Oper, die gleichermaßen betört, verstört, berührt und bewegt.
Die Regisseurin und designierte Intendantin der Ruhrtriennale Lydia Steier, die 2021 an der Staatsoper Puccinis La fanciulla del West inszenierte, erregt mit ihren szenisch opulenten Arbeiten große internationale Aufmerksamkeit. Sie nähert sich Offenbachs Werk als großer Theatererzählung über die Macht der Fantasie und verlegt die Rahmenhandlung in das New York der frühen 1980er-Jahre, inspiriert von Tim Burtons Beetlejuice und Richard Donners Scrooged. Ihr Hoffmann ist dunkel, ironisch, unterhaltsam und zugleich tiefgründig – eine schillernde Revue, in der sich Erinnerungen, Träume und Ängste unentwirrbar verweben.
Gemeinsam mit Momme Hinrichs (Bühne und Video) und Ursula Kudrna (Kostüme) erschafft Lydia Steier eine abwechslungsreiche Szenerie. Das Lichtdesign stammt von Olaf Freese, die Choreografien von Tabatha McFadyen.
In der Titelpartie ist der samoanische Tenor Pene Pati zu erleben, der in der Premierenserie sein Rollendebüt gibt. Ab März 2026 übernimmt Benjamin Bernheim die Rolle des Hoffmann. Beide Künstler wurden erst kürzlich mit dem diesjährigen „Opus Klassik“ ausgezeichnet.
Die weiteren Rollen sind mit Nina Minasyan (Olympia), Julia Kleiter (Antonia), Clara Nadeshdin (Giulietta), Roberto Tagliavini (Lindorf, Coppélius, Dapertutto, Dr. Miracle), Ema Nikolovska (La Muse / Nicklausse), Ya-Chung Huang (Andrès, Cochenille, Frantz, Pitichinaccio), Manuel Winckhler (Luther), David Oštrek (Hermann), Álvaro Diana (Nathanaël), Florian Hoffmann (Spalanzani), Stefan Cerny (Crespel), Natalia Skrycka (Stimme von Antonias Mutter) und Jaka Mihelač (Schlemihl) ebenfalls hochkarätig besetzt. Zudem ist der Staatsopernchor in der Einstudierung von Dani Juris auf der Bühne zu erleben.
Darüber hinaus kehrt Kammersängerin Brigitte Eisenfeld in der eigens für diese Inszenierung geschaffenen Rolle der alten Dame in Les Contes d’Hoffmann auf die Bühne der Staatsoper zurück. Seit ihrem Debüt 1972 ist sie dem Haus eng verbunden, war von 1974 bis 2008 festes Ensemblemitglied und prägte mit zahlreichen wichtigen Partien ihres Fachs über Jahrzehnte das künstlerische Profil der Staatsoper.
Am Pult der Staatskapelle Berlin steht Bertrand de Billy, der nach Nabucco (2024) erneut eine Neuproduktion an der Staatsoper dirigiert.
Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.