I See a Face. Do You See a Face.
Die Opernpremieren dieser Spielzeit werden begleitet von Bildern der Künstlerin Flaka Haliti. Die insgesamt zehn Bilder ihrer Serie I See a Face. Do You See a Face. spielen mit unserer Wahrnehmung und der Frage, wie wir diese Wahrnehmung mit anderen teilen. Fragen, die uns als Publikum, das gemeinsam Musik und Theater erlebt, sehr vertraut sind. Unsere persönliche Wahrnehmung ist an den geteilten Moment mit anderen gebunden, die wir versuchen in Worte zu fassen. Über ihr 2014 entstandenes Kunstwerk sagt Flaka Haliti: „Meine Perspektive mit anderen zu teilen ist manchmal unmöglich, weil wir alle unsere eigene Perspektive haben, aus der wir Dinge betrachten. Wolken sind dafür ein sehr gutes Beispiel, da sie in Sekunden ihr Aussehen verändern. Wenn man neben einer anderen Person sitzt und versucht ihr zu erklären, welches Gesicht, Tier oder was auch immer man in einer Wolke sieht, ist es beinahe unmöglich, dass die andere Person das gleiche sieht. Heutzutage etwas im Internet zu teilen bedeutet oft, die eigene Meinung zu verbreiten. Auf diese Weise können einzelne Perspektiven sehr dominant werden und eine zentralisierte Perspektive auf bestimmte Dinge erzeugen.“ Die Frage im Titel ihrer Serie beendet Flaka Haliti daher mit einem Punkt. Geboren in Pristina, Kosovo, studierte Flaka Haliti in ihrer Heimatstadt sowie an der Städelschule in Frankfurt am Main. 2015 vertrat sie die Republik Kosovo auf der Biennale in Venedig. Einzelausstellungen waren unter anderen im mumok – Museum Moderner Kunst in Wien, im Kunsthaus Hamburg und zuletzt im Cukrarna, Ljubljana, zu sehen. 2019 stand sie auf der Shortlist für den Preis der Nationalgalerie und stellte im Hamburger Bahnhof, Berlin, aus.