Die schweigsame Frau

Komische Oper in drei Aufzügen (1935)

Musik von Richard Strauss
Text von Stefan Zweig nach Ben Jonson

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Für Richard Strauss, auf die Siebzig zugehend, war es ein Glücksfall, als zu Beginn der 1930er Jahre der renommierte Literat Stefan Zweig, bekannt durch seine kunstreichen, gedankentiefen Romane, Novellen und Theaterstücke, sich als sein neuer Librettist empfahl. In wechselseitig inspirierender Zusammenarbeit schufen sie, nach einer Komödie von Ben Jonson aus der Shakespeare-Zeit, eine wahrhaft „komische Oper“ voller markanter Charaktere, Tempo und Witz, aber auch von großer Nachdenklichkeit. „Die Oper ist ein Volltreffer, wenn vielleicht erst im 21. Jahrhundert“, so Strauss selbst, dem in schwieriger, dunkler Zeit ein Werk von hoher kompositorischer Virtuosität und gelöster Heiterkeit gelang, eine Geschichte von Menschen, die sich nach Ruhe sehnen oder sich in Geschäftigkeit ergehen. Regisseur Jan Philipp Gloger debütiert damit an der Staatsoper – und für Christian Thielemann ist es die erste Neuproduktion als Generalmusikdirektor des Hauses, ein Amt, das einst auch Strauss bekleidet hatte.

Termine

Premiere
Dauer: ca. 3:40 h inklusive zweier Pausen
Sprache: In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal

Besetzung

Dauer: ca. 3:40 h inklusive zweier Pausen
Sprache: In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal

Besetzung

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit
Dauer: ca. 3:40 h inklusive zweier Pausen
Sprache: In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal

Besetzung

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    Bildnachweis: Bernd Uhlig
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Erster Akt

Der wohlhabende, gutsituierte 64-jährige Sir Morosus lebt allein. Wohnraum ist reichlich vorhanden, soziale Kontakte pflegt er jedoch kaum. Lediglich mit zwei Personen hat er es zu tun: Zum einen ist da seine Haushälterin, die ihm seit siebzehn Jahren treu zur Seite steht und insgeheim hofft, dass er sich ihr zuwendet, deren Geschwätzigkeit Morosus aber nicht aushalten kann, zum anderen Barbier Schneidebart, der sich um sein physisches Wohlbefinden kümmert. Morosus ist äußerst geräuschempfindlich und ruhebedürftig, weshalb er den Lärm auf den Straßen und das Geläut der Glocken nur schwerlich erträgt. Der Barbier rät ihm, da er offenbar keinen Erben besitzt und auch um eines friedlichen Lebensabends willen, sich mit einer stillen, bescheidenen, schweigsamen Frau zu verheiraten.

Vollkommen überraschend taucht jedoch Morosus’ Neffe Henry auf, den er seit einiger Zeit schon aus den Augen verloren hatte. Hoch erfreut bietet ihm Morosus an, bei ihm zu wohnen, eine Eheschließung hätte sich damit erledigt. Henry aber ist nicht allein gekommen, sondern mit einer ganzen Theatertruppe, die nun in Morosusʼ Wohnung erscheint. Henry, der eine Karriere als Sänger begonnen hat, stellt die Mitglieder der Compagnie vor, darunter seine Gattin Aminta, die auch Teil der Compagnie ist. Morosus aber ist entsetzt darüber, dass sein Neffe unter die fahrenden Komödianten gegangen ist und enterbt ihn kurzerhand. Die Theaterleute echauffieren sich über Morosusʼ Ton und Benehmen, die sie als Beleidigung ihres Berufsstandes empfinden. Den Barbier beauftragt Morosus nun damit, ihm so rasch wie möglich die in Aussicht gestellte schweigsame Frau zu beschaffen. Schneidebart ersinnt indes eine Intrige, die er gemeinsam mit den Komödianten in die Wege leiten will, um Morosus von seiner Menschenfeindlichkeit zu kurieren und um zugleich etwas von dem Geld zu bekommen, das dieser in seinem Haus angeblich hortet. Aminta soll Morosus als zurückhaltende und schweigsame Frau für sich einnehmen, zum Schein soll er sie heiraten, nach kurzer Zeit aber soll sie völlig andere Saiten aufziehen und sich in eine wahre Furie verwandeln, die Morosus das Leben nicht wie gewünscht angenehm, sondern vielmehr zur Hölle macht. Ein Spiel mit falschen Identitäten, mit Verkleidungen und Täuschungen beginnt, mit Schneidebart als dem Strippenzieher, während Henry die Rolle zugedacht ist, als Retter in der Not zu wirken. Alle stimmen begeistert dem Plan des Barbiers zu.

Zweiter Akt

Morosus legt seine besten Gewänder an – gleich sollen ihm drei Hochzeitskandidatinnen präsentiert werden. Die beiden ersten sind ganz und gar nicht nach seinem Geschmack, die dritte aber findet sein Gefallen. Eine höfliche und bescheidene, vor allem aber schweigsame Frau begegnet ihm in einem Mädchen, das ihm als „Timidia“ (die Schüchterne) vorgestellt wird und von der Morosus sich tief berührt zeigt. Überzeugend haben Carlotta, Isotta und Aminta aus der Theatertruppe ihre Rollen gespielt, ebenso wie es Vanuzzi als falscher Priester und Morbio als falscher Notar tun. Die Trauung wird zum Schein vollzogen, garniert mit einem kleinen Imbiss aller Beteiligten, zu denen als Zeugen auch die Haushälterin und der Barbier gehören. In diese würdevolle Stimmung bricht plötzlich der Lärm einer Gruppe von Männern, angeführt vom Komödianten Farfallo, die sich als Morosusʼ ehemalige Mitstreiter ausgeben und ihm zur Hochzeit gratulieren wollen. Morosus aber, der sie nicht kennt, fordert sie auf, die Wohnung sofort wieder zu verlassen, sie aber holen von der Straße diverse Menschen aus der Stadt herauf, um gebührend zu feiern. Das Ganze ist mit reichlich Lärm verbunden, worunter Morosus spürbar leidet. Der Barbier – auch das ist Teil des Spiels – komplimentiert alle hinaus, Timidia (alias Aminta) bleibt mit Morosus zurück. Möglichst einfühlsam, wenn auch ein wenig unbeholfen, versucht er sich ihr zu nähern, sie aber fordert energisch Ruhe ein. Ihre vormalige Stille und Bescheidenheit ist verschwunden, lautstark reklamiert sie für sich die alleinige Befehlsgewalt im Haus und beginnt damit, das Interieur nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Morosus steht diesem Furor hilflos gegenüber; erst der hinzukommende Henry vermag wieder Ordnung herzustellen. Er interveniert in gespielter Jovialität und Brutalität, bringt Timidia alias Aminta zum Schweigen und verspricht seinem Onkel, gleich für den nächsten Tag die Scheidung zu organisieren. Morosus ist zwar angeschlagen, aber auch dankbar seinem Neffen gegenüber, dass er ihn aus dieser Situation befreien konnte und endgültig befreien wird. Henry und Aminta besingen das geglückte Manöver und zugleich ihre Liebe.

Dritter Akt

Aminta/Timidia ist weiterhin dabei, die Wohnungseinrichtung zu verändern, jegliches Bitten um Ruhe ist vergebens. Der Lärm der Handwerker, dazu noch eine ebenfalls die empfindlichen Ohren des Herrn Morosus arg strapazierende Singstunde verstärkt dessen Verlangen, sich so bald wie möglich von seiner gestern erst Angetrauten wieder scheiden zu lassen. Der Barbier präsentiert den Obersten Richter sowie zwei Anwälte, wiederum gespielt von den Komödianten, die betont umständlich ein Scheidungsverfahren vorführen. Man sucht nach möglichen Hinderungsgründen, um zu beweisen, dass die Ehe unrechtmäßig geschlossen worden ist, um sie kurzerhand auflösen zu können. Henry tritt als falscher Zeuge auf, der behauptet, mit „Timidia“ bereits zuvor körperlichen Umgang gehabt zu haben. Da dies jedoch vor der Verheiratung mit Morosus geschehen sei, kann das nicht, so die vermeintlichen Juristen, als Grund für eine Annullierung geltend gemacht werden. Morosus ist vollends verzweifelt, das Spiel nähert sich einem kritischen Punkt.

Die Situation wird aufgelöst und aufgeklärt: Die Komödianten demaskieren sich und bekennen, dass alles nur eine Intrige war. Morosus lacht plötzlich über sich selbst. Er ist erleichtert und zugleich belustigt, auf welch geistreiche Weise ihm in den vergangenen Tagen mitgespielt worden ist. Der Verbindung von Aminta und Henry stimmt er nunmehr zu – und auch die Kunst des Theaters weiß er fortan zu schätzen. Es waren durchaus heilsame Erfahrungen, die Morosus gewonnen hat, die Ruhe aber ist ein hohes Gut, wie auch das Leben und Erleben. Gleichsam weise und beseelt reflektiert er über das Geschehene: „Wie schön ist doch die Musik – aber wie schön erst, wenn sie vorbei ist. Wie wunderbar ist doch eine junge, schweigsame Frau – aber wie wunderbar erst, wenn sie die Frau eines andern bleibt! Wie schön ist doch das Leben – aber wie schön erst, wenn man kein Narr ist und es zu leben weiß!“

„Triumphal!“

radio3 rbb

„Erstaunlich, wie souverän Thielemann rhythmische Struktur hineinbringt [...]. Tatsächlich ist es filigrane Schwerstarbeit. Dafür liebt ihn das Publikum, dafür bekam er Ovationen.“

BR Klassik

„Da fegt ein Wirbelsturm von Tonfiguren und Klangfetzen flirrend durch die Orchestergruppen, dass es nur so pfeift, blitzt und kracht. Die Berliner Staatskapelle folgt Thielemanns Energiestrom mit aller Präzision und innerem Engagement.“

Süddeutsche Zeitung


„Als Handwerk brillant und als ästhetischer Formenbau hypnotisch vereinnahmend.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung

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