Calixto Bieito wurde in Miranda de Ebro (Burgos) geboren, studierte Literatur und Kunstgeschichte an der Universität Barcelona, Regie am Theaterinstitut der Disputació und Performance an der Escuela de Arte Dramático in Tarragona. In Barcelona leitete zehn Jahre lang das Teatre Romea, organisierte das Festival Internacional de las Artes de Castilla y León und schuf mit dem Barcelona Internacional Teatre (bit) eine Plattform für Projekte von Künstler:innen und Bühnen. Shakespeares »Macbeth« in Salzburg (2001) und »Hamlet« in Edinburgh (2002) führten ihn an internationale Häuser und es folgten u. a. Inszenierungen in Hannover und 2004 »Die Entführung aus dem Serail« an der Komischen Oper. Seine Interessen sind mittlerweile aber so differenziert wie deren künstlerische Umsetzung. Beginnend bei Monteverdi (»L’incoronazione di Poppea«) und Cavalli (»Eliogabalo«), hat er sich mit allen Epochen auseinandergesetzt, darunter auch Stücke des 20. Jahrhunderts, u. a. von Janáček, Berg, Schönberg, Schreker, Prokofjew und Schostakowitsch bis zu Ligeti, Zimmermann und Reimann. Er versteht sich als ein Anwalt zeitgenössischer Autor:innen, als ein Entdecker von fast Verlorenem. In Amsterdam inszenierte er 2021 Rudi Stephans »Die ersten Menschen«, in Prag 2022 Erwin Schulhoffs »Flammen«. Von Hector Parra brachte er 2015 »Wilde« in Schwetzingen, 2019 »Les Bienveillantes« in Antwerpen, 2023 »Orgia« in Bilbao zur Aufführung. Seit 2017 ist Calixto Bieito auch Künstlerischer Leiter des Teatro Arriaga in Bilbao.