Fidelio
Oper in zwei Aufzügen (1814)
Musik von Ludwig van Beethoven
Text von Joseph Sonnleithner und Friedrich Treitschke
Termine
Besetzung
- Musikalische Leitung:
- Inszenierung:
- Bühne:
- Kostüme:
- Licht:
- Don Fernando:
- Don Pizarro:
- Florestan:
- Leonore:
- Rocco:
- Marzelline:
- Jaquino:
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- Jaquino:
Medien
In einem Staatsgefängnis nahe Sevilla ist Florestan eingekerkert, seit zwei Jahren schon. Er hatte es gewagt, die Verbrechen von Don Pizarro aufzudecken, der als Gouverneur dem Gefängnis vorsteht. Von Florestan, den Pizarro willkürlich im untersten Verlies angekettet hält, darf nichts nach außen dringen. Leonore, die Ehefrau Florestans, hat die Suche nach ihrem vermissten Gatten jedoch noch nicht aufgegeben. Inständig hofft sie, ihn zu finden und befreien zu können. Als Mann verkleidet ist sie in die Dienste des Gefängniswärters Rocco getreten. Sie nennt sich Fidelio.
ERSTER AKT
Marzelline, Roccos Tochter, ist in Fidelio verliebt, der sich als tüchtiger Helfer erwiesen hat. Der Pförtner Jaquino, der Marzelline gerne heiraten möchte, hat das Nachsehen. Rocco wäre sehr froh, wenn Fidelio sein Schwiegersohn würde, Leonore hingegen fürchtet, in ihrer wahren Identität entdeckt zu werden und bei ihrem Vorhaben zu scheitern.
Don Pizarro erhält die Nachricht, dass der Minister auf dem Weg ist, um das Gefängnis zu untersuchen. Wenn herauskommt, dass er Florestan hier gefangen hält, wird er zur Rechenschaft gezogen werden. Pizarro beschließt, Florestan zu töten und danach alle Spuren zu verwischen. Rocco soll ihm dabei behilflich sein. Der Gefängniswärter weigert sich zwar, Florestan zu ermorden, im unterirdischen Gewölbe wird er aber das Grab bereiten.
Leonore hat von Pizarros Plänen erfahren. Mit allen Mitteln will sie die Tat vereiteln. Sie überredet Rocco, gemeinsam mit ihm in den verborgenen Kerker hinabsteigen zu dürfen, wo sie Florestan vermutet. Zuvor schon hat sie ihn dazu bewegen können, die Kerkertore für die »leichteren« Gefangenen zu öffnen; Florestan ist nicht darunter. Die Gefangenen genießen es, zumindest für einen kurzen Moment an Luft und Sonne zu sein, bevor Pizarro sie wieder einschließen lässt. Er dringt auf eine schnelle Erledigung der Angelegenheit, während Rocco und Leonore dem Fortgang des Geschehens mit Furcht entgegensehen.
ZWEITER AKT
Tief unten im Kerker beklagt Florestan sein Schicksal, obwohl er sein Streben nach Wahrheit keineswegs bereut. In einer fieberhaften Vision erscheint ihm seine Frau Leonore.
Rocco und Leonore sind hinab gestiegen und beginnen damit, das Grab auszuheben. Noch hat Leonore nicht erkennen können, ob es sich bei dem Gefangenen tatsächlich um Florestan handelt. Dennoch will sie ihn unter allen Umständen retten. Florestan bittet um ein wenig Essen und Trinken; Rocco erfüllt ihm diesen vermeintlich letzten Wunsch.
Auf ein Signal Roccos erscheint Pizarro. Er gibt sich Florestan zu erkennen und schreitet zum Mord an seinem Gegner. In höchster Gefahr wirft sich Leonore schützend vor Florestan. Sie enthüllt, dass sie Florestans Gattin ist und zwingt Pizarro mit vorgehaltener Pistole zur Aufgabe. Ein Trompetensignal kündigt das Eintreffen des Ministers an. Pizarro wird nach oben geführt, Leonore und Florestan sind wieder glücklich vereint.
Im Beisein der Gefangenen und des Volkes verkündet der Minister Don Fernando, allen Fällen von Unrecht und Tyrannei nachgehen zu wollen. In dem vor ihm gebrachten Gefangenen erkennt er seinen Freund Florestan, den er tot glaubte. Rocco berichtet über das Geschehene, das die Anwesenden staunen macht, während Marzelline tief enttäuscht ist.Der Minister fordert Leonore auf, ihrem Mann die Ketten abzunehmen. Er gibt Florestan die Freiheit wieder, Pizarro aber wird er vor Gericht stellen. Alle spüren die Magie des Augenblicks und feiern die mutige Rettungstat Leonores.
»Die Fidelio-Produktion von Daniel Barenboim und Harry Kupfer im Schillertheater ist ein Fest geworden, ein Fest der Sänger, der Personenregie, des Bühnenbilds, des Chores, in allererster Linie aber: der Staatskapelle. Daniel Barenboim hat eine Spannung geschaffen, die zweieinhalb Stunden hält.«
Rundfunk Berlin-Brandenburg, 4. Oktober 2016
»In diesem Dur-trunkenen, nicht enden wollenden Jubelfinale treibt Barenboim den Staatsopernchor und die Solisten in einen sich so konsequent steigernden Geschwindigkeitsrausch hinein, er lässt seine Kapelle so feurig leuchtende Fortissimofackeln entzünden, dass er wiederum, wie am Anfang, alle natürlichen Grenzen von Tempo und Lautstärke in Frage stellt. Ein rauschender Stillstand, ein knallendes Uhrenanhalten wird daraus. Nur eben diesmal laut, grob und froh, nicht fein und trostlos, wie zu Beginn. Dazwischen liegen zweieinhalb Stunden musikalische Hochspannung.«
FAZ, 5. Oktober 2016
»Nylund ist eine wundersam selbstergriffene, mild strahlende Leonore, Schager ein kraftvoller, starker, höhenglänzender Florestan.«
FAZ, 5. Oktober 2016
»Ein magischer Sog geht von Barenboims Dirigat an diesem Tag der Deutschen Einheit aus, so reich wie sonst nach einer ganzen Sinfonie sind die Sinneseindrücke, die der Hörer erhält.«
Tagesspiegel, 5. Oktober 2016
»Besser kann man Beethoven wahrscheinlich nicht spielen.«
taz online, 4. Oktober 2016